Salem. 8420 Wahlberechtigte sind aufgerufen, bei einem Bürgerentscheid ihr Votum zu dem geplanten Großprojekt im Gewerbegebiet des Ortsteils Neufrach abzugeben. Die Tochterfirma der börsennotierten Tognum AG will dort für 40 Millionen Euro ein Materialwirtschaftszentrum bauen. Gegner des Vorhabens befürchten zu großen Flächenverbrauch, zu viel Schwerlastverkehr sowie eine Schädigung der Umwelt. Nachdem eine Bürgerinitiative 1941 Unterschriften gegen die Ansiedlung gesammelt hatte, beschloss der Gemeinderat einen Bürgerentscheid. In dem Zentrum sollen Teile für die MTU-Motorenfertigung angeliefert und für die Montage vorbereitet werden sowie fertige Motoren bis zur Auslieferung zwischenlagern. 130 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Zu den Befürwortern zählt neben Bürgermeister Manfred Härle und der Mehrheit des Gemeinderats die Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben. Sie wirbt mit großen Plakaten in Salem um Zustimmung. Dagegen sehen die Initiative „Bürger für Salem“ sowie einige Gemeinderäte die ländliche Struktur der 11.000-Einwohner-Gemeinde gefährdet. Sie plädieren dafür, das Gewerbegebiet in kleineren Schritten weiterzuentwickeln. Der Bürgerentscheid ist erfolgreich, wenn die Mehrheit der gültigen Stimmen mindestens 25 Prozent der Stimmberechtigten beträgt.
Salems Bürger entscheiden über Ansiedlung von MTU-Logistikzentrum
Über die Ansiedlung eines Logistikzentrums des Friedrichshafener Dieselmotorenherstellers MTU in Salem (Bodenseekreis) entscheiden an diesem Sonntag (27. April) die Bürger.