Rotterdam. Die nautische Erreichbarkeit des Rotterdamer Hafens für Großfrachter wird nachhaltig verbessert. Das kündigte jetzt der Hafenbetrieb Rotterdam (HbR) an. Zu diesem Zweck wird der heute schon bestehende Tiefwasserweg in der Nordsee– die so genannte „Maasgeul“ - verbreitert. Dieser Zufahrtsweg, den alle Frachter benutzen müssen, deren Tiefgang 14,30 Meter (m) und mehr beträgt, ist heute 600 m breit, zehn Kilometer lang und weist eine Wassertiefe von 24,30 m unter Seekartennull (Skn) auf. Bislang ist dieser Zufahrtsweg für Großfrachter nur als „Einbahnstraße“ zu nutzen. Begegnungsverkehre von Großschiffen sind aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt. Durch die Anpassungsmaßnahme, die noch in diesem Jahr in Angriff genommen wird, können künftig auch Begegnungsverkehre von Großfrachtern stattfinden, was zu einer Entzerrung der Verkehrsströme von und nach der offenen See führen wird. Im Zuge der Anpassungsmaßnahmen wird 15 Kilometer vor dem Rotterdamer Hafen auch eine Art „Verkehrskreisel“ geschaffen. Er dient als „Drehscheibe“ für die aus den unterschiedlichen Richtungen den Rotterdamer Hafen ansteuernden Frachter. Auch diese Maßnahme ist ein konkreter Beitrag zur Verbesserung der nautischen Sicherheit. Der HbR begrüßt die jetzt im Den Haager Verkehrsministerium getroffene Entscheidung. Denn der Schiffsverkehr nimmt beständig zu. Parallel dazu nimmt die Anzahl der Großfrachter in den unterschiedlichen Segmenten zu, vom Containerschiff bis hin zum LNG-Tanker. In Rotterdam sind zwei große LNG-Terminals geplant. 2007 liefen den Hafen insgesamt 37.097 Seeschiffe aller Kategorien und Größenordnungen – rund 1000 mehr als ein Jahr zuvor. Erfreut ist der HbR darüber, dass die Anzahl der Havarien im Berichtsjahr abgenommen hat: von 117 im Jahr 2007 auf 103. Der HbR hat in den zurückliegenden Jahren erheblich in den Ausbau der Verkehrsleit- und -sicherheitssysteme für die Schifffahrt investiert. Herzstück ist eine moderne Verkehrsleitzentrale am Stammsitz der HbR. (eha)
Rotterdam: Erreichbarkeit für Großfrachter verbessert

Neben Großcontainerschiffen stellt sich Rotterdam auch auf größere Bulker, Tanker und künftig auf LNG-Tanker ein