Duisburg. Das Frachter-Unglück auf dem Rhein bei Köln und seine Folgen haben nach Ansicht eines betroffenen Container-Transportunternehmers zu einem „enormen Imageschaden“ für die gesamte Branche geführt. „Wir waren auf einem sehr guten Weg. Binnenschifffahrt galt als umweltfreundlich und verlässlich. Der Vorfall auf dem Rhein wirft uns wieder ganz weit zurück“, sagte der Geschäftsführer des in Duisburg ansässigen Logistikdienstleister Contargo, Heinrich Kerstgens. Von den insgesamt 24 Binnenschiffen des Unternehmens, das europaweit auch an 17 Containerterminals beteiligt sei, lägen derzeit knapp 20 Schiffe mit durchschnittlich 300 Containern an Bord wegen der Rheinsperrung fest. Der finanzielle Schaden sei noch nicht genau abzusehen. Die Containerterminals seien in den vergangenen drei Tagen nur zur Hälfte ausgelastet gewesen. Für die Schiffe rechne er bislang mit einem Verlust von 50.000 bis 100.000 Euro. Teilweise sei die Fracht auf Bahn und Straße verlegt worden, teilweise warte man das Ende der Sperrung ab, berichtete Kerstgens. Die wartenden Containerschiffe haben Behälter mit unterschiedlichster Fracht wie Autoteile, Turnschuhe oder Fotoapparate geladen. Auch Gefahrgut-Container mit Chemikalien seien dabei. Vorwürfe mache er dem Eigner des havarierten Frachters „Excelsior“ nur, falls die Ermittlungen Hinweise auf grobe Fahrlässigkeit ergeben würden, betonte Kerstgens. „Für einen Unfall kann ja niemand etwas.“ Er lobte die Bergungsarbeiten. „Wir waren positiv überrascht, wie gut sie vorangekommen sind.“ (dpa)
Rheinsperrung: Haverie bringt Imageschaden
Binnenschiffe stauen sich am Rhein: Duisburger Unternehmen Contargo erwartet Verlust von bis zu 100.000 Euro