Die zur schwedischen Volvo-Gruppe gehörende Renault V.I. (RVI), Boulogne-Billancourt, kommt auf dem deutschen Nutzfahrzeugmarkt offenbar nur im Schneckentempo voran. Deutlich wurde dies erneut am Rande einer Pressekonferenz in Lyon, bei der das französische Unternehmen vor europäischen Fachjournalisten seine inzwischen komplett erneuerte Baureihe vorstellte. Seit Mitte 1999 konnte RVI den Marktanteil in Deutschland lediglich um 0,4 Punkte auf 1,9 Prozent ausbauen. Damit ist die Bundesrepublik jenes EU-Land, in dem die Franzosen mit Abstand am schwächsten vertreten sind. Für dieses Jahr erwarten sie im Zuge der rezessiven Konjunkturentwicklung einen Rückgang der Verkaufszahlen von 95.750 Fahrzeugen im letzten Jahr auf rund 92.000, die möglichen Folgen der Attentate in den USA nicht eingerechnet. Europaweit sind die Verkaufszahlen bis Ende August im Westen um ein Prozent zurückgegangen, im Osten dafür um ebensoviel gestiegen. Weltweit erhöhte sich das Volumen um 25 Prozent. Pol Jacobs, Leiter der deutschen RVI-Niederlassung in Brühl bei Köln, erklärte gegenüber der Verkehrs-Rundschau, dass in Deutschland einem "extrem schwierigen, zugleich aber wichtigsten Nutzfahrzeugmarkt in Europa der Erfolg für jeden Hersteller mit der Dichte des Netzes und seiner Zuverlässigkeit steht und fällt". Wenn eine Region genügend abgedeckt sei, gingen die Verkaufszahlen deutlich nach oben. Mittelfristig wolle RVI in Deutschland die sieben zur Zeit bestehenden Stützpunkte durch drei weitere ergänzen. RVI-Chef Philippe Mellier betonte jedoch, dass dies einen "sehr hohen Investitionsbedarf" erfordere und man deshalb nicht mit einer schnellen Umsetzung des Programms rechnen könne. Aus dem Umfeld der Brühler Niederlassung wurde verlautet, "in vier Wochen" werde RVI ein neues Konzept für den deutschen Markt vorstellen. Ob Volvo und Renault hier in Teilbereichen gemeinsam operieren wollen, ließen die Firmenvertreter offen. (vr/jb)
Renault V.I. schneidet in Deutschland schlecht ab
Für das Jahr 2001 wird Rückgang der Verkaufszahlen erwartet