Berlin. Für die Beseitigung von Winterschäden auf Autobahnen und Bundesstraßen will Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) in diesem Jahr 2,2 Milliarden Euro einsetzen. Das kündigte Ramsauer, der heute (Mittwoch) vor dem Verkehrsausschuss des Bundestages einen Winterbericht abgibt, in der "Bild"-Zeitung (Mittwochausgabe) an. Der Minister versicherte, das Geld werde reichen, um die "schlimmsten Schäden" zu beseitigen. Der volkswirtschaftliche Gesamtschaden durch den frühen und harten Wintereinbruch werde jedoch "in die Milliarden gehen".
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat heute mehr Geld für den Winterdienst und die Beseitigung von Straßenschäden gefordert. Die zusätzlichen Kosten in diesem Winter bezifferte er laut Mitteilung vom Mittwoch auf rund 30 Millionen Euro. "Die Frost-Tau-Wechselperioden setzen den Fahrbahnen stark zu", sagte Herrmann in München. 20 Millionen Euro seien nötig, um Risse in den Belägen und Schlaglöcher zu beseitigen. Um den Bedarf an Streusalz zu decken, müsse der Freistaat rund zehn Millionen mehr ausgeben. Die CSU-Landtagsfraktion hatte bereits auf ihrer Klausur in Kreuth in der vergangenen Woche verlangt, zusätzlich Geld dafür bereitzustellen.
In Ostvorpommern ist die erste Straßensperrung beantragt worden
Wegen der vielen Schlaglöcher und Winterschäden droht ersten Straßen in Ostvorpommern die Sperrung. Die Kreisstraßenmeisterei in Anklam beantragte die Sperrung der Straße zwischen den Ortschaften Neuenkirchen und Leist, wie Straßenmeisterei-Chef Hardy Rieck am Dienstag sagte. Auch weitere Straßen, wie die zwischen Jarmshagen und Levenhagen, seien in einem desolaten Zustand. "Es besteht akuter Handlungsbedarf", sagte Rieck. Der Landkreis sei nach den beiden harten Wintern mit der Sanierung finanziell überfordert. Für die Unterhaltung von 480 Kilometern Straße seien im Kreishaushalt 1,3 Millionen Euro eingeplant - 24 Cent pro Jahr und Kilometer.
Gegen die geplante Sperrung protestieren die Einwohner der Ortschaften Leist und Neuenkirchen. Sie werde sich aber nicht vermeiden lassen, sagte Rieck nach einem Ortstermin am Dienstag. So bald wie möglich soll ein Provisorium - eine 20 Zentimeter dicke, lockere Schotter- oder Granulatschicht - Abhilfe bis zu einer Grundsanierung schaffen. "Die Straße löst sich in ihre Bestandteile auf." Sie stehe auf der Liste der notwendigen Bauprojekte seit Jahren an erster Stelle. Das Vorhaben sei aber bisher immer am Fehlen des Geldes gescheitert. Der seit Jahren aufgelaufene Sanierungsstau auf den Straßen Ostvorpommerns sei immens, sagte Rieck, ohne die Höhe der Schäden genauer zu beziffern. (dpa)