Bremen/Bremerhaven. Nach der Absage des designierten Bremer Wirtschafts- und Hafensenators Ulrich Nußbaum (parteilos) hat die SPD Ralf Nagel für den Posten nominiert. „Das Amt ist überragend wichtig“, sagte Bremens Regierungschef Jens Böhrnsen (SPD) am Donnerstagabend in Bremerhaven. „Wir haben dafür eine überragend kompetente Person gefunden.“ Der 48 Jahre alte Nagel sagte, ihn habe die Koalitionsvereinbarung überzeugt. Es sei möglich, diese Vereinbarung offensiv umzusetzen. Mit seinem neuen Arbeitsfeld könne er sich voll identifizieren. „Maritime Themen haben mich schon immer bewegt.“ Nußbaum hatte überraschend auf das Amt verzichtet, weil er sich bedrängt fühlte, in die SPD einzutreten. Nagel wird nach Bremerhaven ziehen. Es sei für den Zusammenhalt zwischen Bremen und Bremerhaven unverzichtbar, dass Bremerhaven auch weiterhin im Senat vertreten sei, sagte Böhrnsen. „Das war so und das wird immer so bleiben.“ Im Hinblick auf den SPD-Landesparteitag am Samstag zeigte sich der Regierungschef optimistisch: "Ich gehe davon aus, dass wir eine überwältigende Zustimmung zum Koalitionsvertrag bekommen werden." Die Grünen wollen darüber am Montag auf einer Landesmitgliederversammlung befinden. Nagel ist gebürtiger Karlsruher und damit das dritte Mitglied des künftigen Senats, das nicht aus dem Land Bremen stammt. Böhrnsen erklärte: „Das ist ein gutes Zeichen für Bremen, dass sich solche Kaliber für unser Land entscheiden.“ Nach seinem Studium in Heidelberg war Nagel unter anderem Staatssekretär für Wirtschaft in Sachsen-Anhalt, bevor er von 2000 bis 2005 als beamteter Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium unter Verkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) und Manfred Stolpe (SPD) arbeitete. Der Vater von zwei Kindern war zuletzt im Vorstand einer Hamburger Unternehmensberatung tätig. (dpa/sb)
Ralf Nagel wird neuer Bremer Hafensenator
SPD nominiert ehemaligen Verkehrs-Staatssekretär zum Wirtschafts- und Hafensenator für Bremen