Leipzig. Das DHL-Drehkreuz für Luftfracht am Flughafen Leipzig/Halle geht nach Ostern mit dem Flugplanwechsel zum 30. März voll in Betrieb. Mehr als 60 Maschinen starten und landen dann jede Nacht und schlagen bis zu 2000 Tonnen Fracht um. „Damit sind wir pünktlich und die Arbeit geht in die entscheidende Phase“, sagte Projektleiter Michael Reinboth. Bis zur späteren, offiziellen Inbetriebnahme müssten Abläufe weiter verbessert werden. „Mit Kinderkrankheiten brauchen wir uns aber nicht mehr zu beschäftigen“, betonte Reinboth. Die bevorstehende Verlagerung des europäischen DHL- Drehkreuzes von Brüssel nach Leipzig ist aus seiner Sicht bislang optimal gelaufen. „Die Entscheidung für den Standort war richtig und wir würden sie jederzeit wieder treffen“, sagte Reinboth. Vom Sommer an will DHL erstmals auch Luftfracht über die Schiene transportieren. Dafür wird täglich ein Zugpaar mit bis zu 16 Wechselcontainern auf der Strecke zwischen Leipzig/Halle und Frankfurt/Main eingesetzt. „Damit sind die zwei wichtigsten Frachtstandorte in Deutschland täglich verbunden“, schilderte der 54-Jährige. Es sollten Erfahrungen gesammelt werden, wie pünktlich die Verbindung mit der Bahn ist. Angesichts von Themen wie Nachtflugverbot und Kapazitätsgrenzen sieht Reinboth auf der Schiene großes Potenzial für die Zukunft. Eine Expressverbindung mit einer Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometern sei aber erst möglich, wenn die ICE-Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt ausgebaut sei. Derzeit fertigen am DHL-Drehkreuz rund 1800 Mitarbeiter täglich 35 Maschinen ab und schlagen bis zu 800 Tonnen Fracht um. An Wochenenden half Leipzig/Halle den Angaben zufolge auch schon aus und übernahm bis zu zwölf Maschinen von anderen Standorten. Bei der offiziellen Inbetriebnahme, für die DHL heute noch kein Datum benennen wollte, soll die Anzahl der Mitarbeiter auf 2000 gestiegen sein. Bis 2012 sollen 3500 Menschen bei der Posttochter selbst beschäftigt und rund 7000 weitere Arbeitsplätze im Umfeld entstanden sein. „Wir haben die Zusagen der Region gegenüber auf Punkt und Komma eingehalten“, sagte Reinboth. Er wird sich künftig um den Ausbau des Standorts kümmern, Chef des DHL-Drehkreuzes wird der Niederländer Robert Viegers,37. Die Posttochter investiert rund 300 Millionen Euro am Flughafen Leipzig/Halle. Der Standort wird neben Hongkong und Wilmington (USA) eines von drei zentralen DHL-Drehkreuzen. Zudem wird er Sitz der neuen Frachtfluggesellschaft Aero Logic von DHL und Lufthansa Cargo, die im April 2009 an den Start geht. (dpa)
Pünktlicher Start für DHL-Drehkreuz Leipzig/Halle
Nach Ostern beginnt regulärer Betrieb: Verlagerung des europäischen Drehkreuzes von Brüssel läuft planmäßig