Madrid. Trotz anhaltender Streiks der Frachtführer hat sich die Versorgungslage in Spanien weiter normalisiert. In den Großmärkten der wichtigsten Städte wurden heute nach Medienberichten wieder Waren angeliefert, allerdings noch nicht in den üblichen Mengen. In mehreren Autofabriken lief die Produktion allmählich wieder an, nachdem die Bänder wegen fehlender Bauteile stillgestanden hatten. Die VW-Tochter Seat plante, wegen der Produktionsausfälle in den vergangenen Tagen 8600 Beschäftigte vorübergehend außer Dienst zu stellen. An dem Streik aus Protest gegen die hohen Treibstoffkosten beteiligt sich eine Minderheit der spanischen LKW-Fahrer und kleinen Transportunternehmen. Sie macht weniger als 20 Prozent der Transportbranche aus. Die Streikenden verlangen garantierte Mindesttarife. Die Madrider Regierung lehnt diese Forderung jedoch ab. Sie setzte für dieses Wochenende die Fahrverbote für Lastwagen außer Kraft, damit sich die Versorgungslage weiter normalisieren kann. Die spanischen Taxifahrer sagten einen für Freitag geplanten Streik kurzfristig ab. Aus Protest gegen steigende Spritpreise sind heute auch in Südkorea tausende Lastwagenfahrer in einen Streik getreten. Die Gewerkschaft der Gütertransportarbeiter will dadurch niedrigere Kraftstoffpreise, eine Anhebung der Speditionsgebühren und einen Mindestlohn für die Fahrer erreichen. Nach Gewerkschaftsangaben beteiligten sich mehr als 10.000 Fahrer an dem Ausstand. Mehrere Verhandlungsrunden zwischen der Gewerkschaft und der Regierung waren zuvor gescheitert. Der Streik behinderte Rundfunkberichten zufolge im ganzen Land den Gütertransport und die Frachtabfertigung in wichtigen Handelshäfen. (dpa/sb)
Proteste wegen Dieselpreise: Spanien bleibt hart
Regierung setzt LKW-Fahrverbote am Wochenende außer Kraft: Spanischer Frachtführer-Streik setzt sich fort