Neubrandenburg. Die Zustellvertriebsgesellschaft (ZVG) Neubrandenburg mbH & Co KG - einer der größten privaten Postdienstleister im Nordosten - hat den Mindestlohn bisher ohne Personalabbau eingeführt. „Wir hoffen, Mehrkosten durch Ausweitung des Geschäfts auffangen zu können“, sagte heute Geschäftsführer Lothar Kuhlmann. Zudem fordere man für die privaten Postdienste eine Befreiung von der Mehrwertsteuer, wie für die Deutsche Post. „Diese 19 Prozent tun uns richtig weh“, sagte Kuhlmann. Der zu Jahresbeginn eingeführte Mindestlohn von 9 Euro gilt für 200 der 1600 ZVG-Beschäftigten - vor allem für Sortierer, nicht aber für Zusteller von Zeitungen und Anzeigenblättern. Eine Bilanz, was der Postmindestlohn wirklich bringt, kann nach Ansicht von Kuhlmann frühestens nach sechs Monaten gezogen werden. Erst dann sei klar, ob einige Firmen der Branche diese Mehrkosten auffangen könnten oder aufgeben müssten. So hatte Ende Januar unter anderem zahlreiche Tochtergesellschaften der Pin Group, mit 9000 Beschäftigten einer der größten Postkonkurrenten, Insolvenzanträge stellen müssen. (dpa/sb)
Postmarkt: Mindestlohn gefährdet keine Arbeitsplätze
Postdienstleister ZVG Neubrandenburg führt Mindestlohn bisher ohne Stellenabbau ein