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Postchef: Neuer Name und neue Strategie für die Deutsche Post

11.03.2009 14:15 Uhr
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Neue Fahne und Logo (Fahne Mitte) der "Deutsche Post DHL" Foto: Post

Die Deutsche Post heißt ab sofort "Deutsche Post DHL". Appel hat am heutigen Mittwoch in Bonn seine neue Zwei-Säulen-Strategie präsentiert

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Bonn. Die Deutsche Post hat ihren offiziellen Namen geändert und heißt ab sofort "Deutsche Post DHL". Das sagte Post-Vorstandschef Frank Appel am heutigen Mittwoch bei der Präsentation der künftigen Strategie in Bonn. Der bisherige offizielle Name des Konzerns Deutsche Post World Net wird wieder aufgegeben. Das Unternehmen werde künftig – wie der Name auch besage – auf zwei Säulen stehen: Dem internationalen Logistikgeschäft (DHL) und dem Briefgeschäft (Post). „Wir müssen besser werden, wenn wir Mitarbeiter, Kunden und Investoren langfristig an uns binden wollen. Und: Wir können um ein Vielfaches besser werden, wenn wir unsere Schwachstellen gezielt angehen“', beschrieb Frank Appel seine Vision „Strategie 2015“ für den Konzern. Ziel sei es die Post für Deutschland zu bleiben und der Logistikdienstleister für die Welt zu werden. Nach der aggressiven durch Zukäufe geprägten Expansionsphase der vergangenen Jahre werde das Unternehmen nun auf organisches Wachstum getrimmt. „Wir müssen den Konzern nicht neu erfinden, sondern mehr aus dem machen, was wir haben - im Interesse unseres eigenen Geschäfts und aus Verantwortung für die Welt, in der wir uns als weltweit führender Logistiker bewegen“, so Appel. Die neue Konzernstrategie beinhaltet im Wesentlichen eine auf die Deutsche Post und DHL ausgerichtete Konzernstruktur und eine engere Verzahnung der DHL-Geschäftsfelder, unter anderem durch die Schaffung eines zusätzlichen übergreifenden Führungsgremiums. Hinzu kommen Programme zur Vereinfachung der Planungsprozesse, eine stärkere Fokussierung auf die sich verändernden Bedürfnisse der Kunden sowie die Untermauerung der von Frank Appel propagierten offenen Führungskultur mit einem Anreizsystem, das Leistung und respektorientiertes Miteinander in den Mittelpunkt stellt. Mit der Umsetzung der Strategie will der Konzern seine starke Position im deutschen Briefmarkt verteidigen und die Profitabilität bei DHL steigern. Mittelfristig soll in allen Konzernbereichen ein organisches Wachstum von jährlich ein bis zwei Prozentpunkten über dem Marktdurchschnitt erreicht werden. Darüber hinaus wird angestrebt, dass sich Profitabilität, Cash Conversion und Kapitalrendite im oberen Viertel der Gruppe vergleichbarer Wettbewerber bewegen. Angesichts der momentanen Wirtschaftskrise ist das kurzfristige Ziel, die solide Liquiditätslage beizubehalten und die Kosten weiter zu senken. Hierzu soll auch das im November vorgestellte „IndEx-Programm“ im Rahmen des Kapitalmarktprogramms „Roadmap to Value“ beitragen, das Einsparungen nicht-operativer Kosten in Höhe von mindestens einer Milliarde Euro bis Ende 2010 vorsieht. Das Erreichen der Finanzziele der Strategie 2015 soll mittelfristig zu einer zufriedenstellenden Rendite für die Aktionäre führen. Grundlage für die neue Stoßrichtung ist eine umfassende Analyse der Schwachstellen und Potenziale des Unternehmens, zu der in den vergangenen Monaten alle Konzernbereiche beigetragen haben. Hierbei hat sich laut Post-Chef Appel gezeigt, dass die im Rahmen der bestehenden Initiativen First Choice und Roadmap to Value gestarteten Maßnahmen zwar greifen, aber nicht ausreichen und dass die einzelnen Geschäftsfelder noch enger miteinander zusammenarbeiten müssen. Auch könne DHL seine Umsätze erheblich steigern, wenn die logistischen Anforderungen der Kunden zukünftig bereichsübergreifend erfüllt würden. Im Briefbereich wurden trotz eines schrumpfenden Gesamtmarkts Wachstumspotenziale in den Bereichen Dialog Marketing, elektronische Kommunikation und Paket identifiziert. Im Detail sollen folgende Maßnahmen ergriffen und Programme implementiert werden Eine DHL Die Integration der DHL-Geschäftsfelder wird durch ein Executive Committee DHL vorangetrieben. Dieses Gremium soll die Abstimmung der drei DHL-Sparten „Global Forwarding / Freight“, „Express“ und „Supply Chain“ erleichtern. Zur besseren Kundenorientierung werde das Wachstum der DHL-Geschäftsbereiche in einzelnen Schwerpunktbranchen wie zum Beispiel Life Science, Technologie oder Automobil gefördert und ein spezielles Sektormanagement aufgesetzt. Treiber für innovative Logistiklösungen soll eine neue Organisationseinheit „DHL Solutions & Innovation“ sein. In dieser DHL-übergreifenden Zentralfunktion, die dem Vorstandsvorsitzenden direkt zugeordnet ist, werden alle bisherigen Innovationsfunktionen gebündelt, um mit Hilfe neuer Technologien kundenspezifische Lösungen anzubieten. Brief – Deutsche Post Um das Geschäft an sinkende Mengen und zunehmende Digitalisierung anzupassen, wird der Unternehmensbereich „Brief“ sein Kerngeschäft neu ausrichten. Dabei wird das Unternehmen vor allem Lösungen zur Verknüpfung physischer und digitaler Lösungen im Dialogmarketing vorantreiben, aber auch den Onlinebrief zur elektronischen Kommunikation sowie integrierte Versender- und Empfängerservices im Bereich Paket Deutschland einführen. In diese Bereiche soll in den kommenden Jahren verstärkt investiert werden, wobei auch Kooperationen denkbar sind. Mitarbeiterführung Ein neues Leitbild, basierend auf dem Grundsatz „Respekt und Resultate“, soll die Einbindung und das Engagement der Mitarbeiter spürbar erhöhen. Offenheit und Verantwortung stünden dabei im Mittelpunkt. Um den Austausch zwischen den Unternehmensbereichen des Konzerns zu fördern, müssen künftige Führungskräfte Positionen in unterschiedlichen Bereichen und Funktionen durchlaufen. Ein neues Anreizsystem soll die Entlohnung für unterschiedliche Leistungen stärker differenzieren und außerordentliche Erfolge besonders honorieren. Ergebnisplanung und -überprüfung Der Dialog zwischen der Konzernzentrale und den Geschäftsbereichen werde vereinfacht und stärker fokussiert. Die Bereiche Finanzen und Strategie werden sich enger abstimmen, um den Vorstand bei der Festlegung konzernweiter Ziele zu unterstützen, die dann in den einzelnen Bereichen umgesetzt werden. Die Finanzplanungsprozesse werden zeitlich gestrafft und die Ergebnisse konsequenter überprüft. Strategische Programme und Initiativen Bestehende strategische Initiativen fügen sich in die neue Ausrichtung des Konzerns ein. Das betrifft vor allem First Choice, das seit 2007 zur Steigerung der Kundenloyalität eingesetzt wird. Auch das Kapitalmarktprogramm Roadmap to Value mit seinen Schwerpunkten Schaffung von Liquidität und Steigerung der Profitabilität wird weiter umgesetzt. Im Bereich Corporate Social Responsibility konzentriert sich das Unternehmen zukünftig auf das Klimaschutzprogramm „GoGreen“, das Katastrophenhilfsprogramm mit den DHL Disaster Response Teams und Bildungs- und Ausbildungsprogramme, unter anderem die Initiative „Teach First“. Appel: „Die Strategie 2015 wird uns helfen, unser Unternehmen auf Hochtouren zu bringen und die Potenziale zu heben, die im Konzern Deutsche Post DHL stecken. Im Kern geht es darum, die Einzelteile des Unternehmens so miteinander zu verzahnen, dass wir am Ende die Prozesse des Kunden durch bessere Lösungen optimieren.“ (sv)
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