Münster. In dem Tarifkonflikt für 160.000 Beschäftigte der Deutschen Post hat die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ein Angebot der Arbeitgeber gefordert. „6000 Leute haben im Arbeitskampf deutlich gemacht, dass sie ein Angebot erwarten“, sagte Rolf Büttner vom ver.di-Bundesvorstand am Dienstag vor Beginn der zweitägigen dritten Verhandlungsrunde in Münster. Post-Sprecher Jürgen Blohm betonte, die Arbeitgeberseite habe den „festen Willen, zu einem Ergebnis zu kommen“. Die Deutsche Post AG hatte in den ersten beiden Verhandlungsrunden kein Angebot vorgelegt. Überschattet von Streikdrohungen gingen die Verhandlungen in Münster in die dritte Runde. Sollte bei den Verhandlungen bis zum Mittwoch keine Einigung erzielt werden, droht bundesweit ein Streik. Die Gewerkschaft verlangt für die Tarifbeschäftigten weiterhin vier Prozent höhere Einkommen bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. „Die Erwartungen sind groß, dass etwas geschieht“, sagte eine ver.di- Sprecherin. Die Warnstreiks der vergangenen Tage hätten den Forderungen Nachdruck verliehen. Post-Sprecher Blohm wollte sich unmittelbar vor Verhandlungsbeginn allerdings nicht dazu äußern, ob ein Angebot vorbereitet sei. Am Samstag hatten sich in Nordrhein-Westfalen laut ver.di mehr als 2000 Briefzusteller an Warnstreiks beteiligt, bundesweit seien es in der vergangenen Woche etwa 6000 gewesen. Dabei seien zwölf Millionen Briefe und Pakete vorübergehend liegen geblieben. Die Post sprach von 3000 beteiligten Briefzustellern, gut neun Millionen Sendungen blieben vorübergehend liegen. „Viel Verständnis für die Arbeitsniederlegungen hatten wir nicht“, sagte Blohm. (vr/dpa)
Post-Tarifkonflikt: Gewerkschaft fordert Angebot der Arbeitgeber
Ver.di droht mit bundesweitem Streik, falls bis Mittwoch keine Einigung erzielt wird