Rudolstadt. Nach mehr als drei Jahren Bauzeit ist am Dienstag der Pörzbergtunnel bei Rudolstadt für den Verkehr freigegeben worden. Mit 1145 Metern Länge sei er der längste Tunnel an einer Thüringer Landesstraße, teilte das Verkehrsministerium mit. Er ist Teil der neuen Ortsumfahrung von Schaala, wo sich Autos und Lastwagen bisher an Ampeln stauten und die Einwohner mit viel Lärm zu kämpfen hatten. "Damit sind die unzumutbaren Zustände für die Anwohner an der engen Ortsdurchfahrt in Schaala beendet und die Industrieregion Saalfeld-Rudolstadt erheblich besser an die Thüringer Waldautobahn angeschlossen", erklärte Verkehrsminister Christian Carius (CDU).
Der Bau des Pörzbergtunnels hatte im Sommer 2007 begonnen. Dabei waren später Absenkungen und Risse in einer Zwischendecke aufgetreten, so dass es zu monatelangen Verzögerungen kam. Die Kosten für Bau und Ausstattung des Tunnels wurden auf 46 Millionen Euro beziffert, die der Ortsumfahrung insgesamt auf 66 Millionen Euro.
Künftig werden auch Gefahrguttransporte durch den Tunnel rollen. Der Lenkungskreis "Gefahrgut in Thüringer Tunneln" hatte empfohlen, ihn ohne Einschränkungen für Gefahrgüter einzustufen, dem das Kabinett vor zwei Wochen zustimmte. Zur Sicherheit sei ein Alarm- und Gefahrenabwehrplan erstellt und spezielle Rettungsausrüstung wie Atemschutzcontainer, Wärmebildkameras und Spezialfahrzeuge angeschafft worden. Der Tunnel selbst sei mit einer stationären Löschanlage mit Druckluftschaum, einer Anlage zum Absaugen von Rauch sowie drei Fluchtstollen ausgestattet. (dpa)