Kassel/Köln. Der insolvente Briefzusteller Pin Mail Kassel stellt nach Angaben des Betriebsrates und der Gewerkschaft Verdi Ende Februar seinen Betrieb ein. Gut 600 Mitarbeiter verlieren dann ihren Arbeitsplatz. „Es gab weder einen Käufer noch ein schlüssiges Konzept, wie das Unternehmen hätte gerettet werden können“, sagte heute der Betriebsratsvorsitzende Torsten Schulz nach einer Betriebsversammlung in Kassel. Die Beschäftigten seien am Mittag informiert worden. Der Insolvenzverwalter der Pin Group, Bruno Kübler, hatte zuvor in Köln bekanntgegeben, in den nächsten Wochen würden bei den meisten der zahlungsunfähigen 37 Tochterfirmen in größerem Ausmaß Arbeitsplätze abgebaut. „Von einer bevorstehenden Zerschlagung der Pin-Gruppe kann keine Rede sein“, teilte Kübler heute mit. Ziel sei weiterhin eine „große Lösung“ mit einem Investor für die ganze oder möglichst große Teile der Unternehmens-Gruppe. „Die vom Verwaltungsrat begonnenen Gespräche mit Interessenten laufen weiter“, betonte Kübler. Die Einführung des Mindestlohnes für Briefträger hatte die Pin Group in finanzielle Schwierigkeiten gebracht, nachdem der Anteilseigner Axel Springer daraufhin den Geldhahn zudrehte. Das Unternehmen gehört neben der niederländischen TNT Post zu größten Konkurrenten der Deutschen Post und beschäftigt in seinen 91 Niederlassungen bislang noch 9000 Mitarbeiter - allein 7000 davon in den insolventen Unternehmen. (dpa/sb)
Pin Group kündigt Entlassungswelle an
Pin-Tochter in Kassel stellt Betrieb ein: Insolvenzverwalter will unrentable Bereiche verschlanken