München. Im Bereich der nationalen Zustellung werde die österreichische Post die Deutsche Post aber nicht angreifen. Seit dem vergangenen Jahr hat die österreichische Post das Logistikunternehmen Trans-o-flex aus Weinheim, den Digitalisierungs-Spezialisten Scanpoint in Waldbronn (beide in Baden-Württemberg) und zuletzt das Direktmarketingunternehmen Meiller Direct aus Schwandorf in der Oberpfalz übernommen. Insgesamt erwirtschaftet die österreichische Post in Deutschland rund 600 Millionen Euro Umsatz mit rund 2250 Mitarbeitern. Ziel sei es, durch die Zukäufe deutsche Qualität über Österreich in die stark wachsenden Märkte in Zentral- und Osteuropa zu bringen, sagte Wais. Große Hoffnungen setzt das Unternehmen auf den Neuling Meiller. Das Unternehmen ist auf Massenpost-Sendungen wie Werbeprospekte und Kundenbriefe spezialisiert. Pro Jahr druckt Meiller rund 680 Millionen Werbesendungen und erzielte zuletzt mit 1180 Mitarbeitern einen Umsatz von 112 Millionen Euro. Durch eine Reihe von Übernahmen hatte die österreichische Post ihre Expansion im Ausland in den vergangenen Jahren vorangetrieben. Inzwischen macht das Unternehmen rund ein Viertel des Umsatzes außerhalb des Heimatmarktes. Im eigenen Land hatte die österreichische Post in den vergangenen Jahren einen radikalen Sparkurs eingeschlagen, rund 1000 Filialen geschlossen und zahllose Arbeitsplätze gestrichen. Die Zahl eigener Filialen sank auf 1300, hinzu kommen rund 600 Franchise-Partner und Kooperationen mit derzeit rund 180 OMV-Tankstellen, in denen Pakete abgeholt werden können.
Österreichische Post baut Position in Deutschland aus
Die österreichische Post baut ihre Position auf dem deutschen Markt nach der Übernahme von drei deutschen Unternehmen deutlich aus. „Es ist schon so, dass wir noch Potenzial in Deutschland sehen“, sagte der Generaldirektor der Österreichischen Post, Anton Wais, am Montag in München.