Nutzfahrzeug-Markt

Nutzfahrzeug-MarktExportmotor bremstWährend der Nutzfahrzeug-Markt nach den Neuzulassungen auf Vorkrisenniveau ist, bremsen die Exporte denProduktionsmotor aus. Dem Ex-Exportweltmeister und aktuellen Bronzemedaillengewinner in Sachen Ausfuhren, Deutschland, wird seine Exportstärke zum Verhängnis – zumindest im Nutzfahrzeug-Sektor. „Die nach wie vor schwierige konjunkturelle Situation gerade in der europäischen Peripherie beeinflusst auch 2012 und 2013 die wirtschaftlichen Perspektiven der deutschen Nutzfahrzeug-Industrie“, so die Analysten von DB Research in einer aktuellen Studie.Für das Jahr 2012 rechnen die Banker mit einem Rückgang der Nutzfahrzeug-Neuzulassungen in Deutschland um zwei bis drei Prozent. Die inländische Produktion wird danach in ähnlicher Größenordnung schrumpfen. Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld ein, wie DB Research findet, „akzeptables Ergebnis“.Wachstumshoffnung für 2013Im nächsten Jahr erwartet das Geldhaus sowohl für Deutschland als auch die Eurozone eine wirtschaftliche Erholung mit einem leicht positiven Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Das wäre eine Trendwende nach einem erwarteten BIP-Rückgang für die Eurozone in 2012. Da andere aufstrebende Regionen der Erde, die Wachstumsmärkte Osteuropas und die Ausrüstungsinvestitionen schneller wachsen als das deutsche BIP, könne die NFZ-Industrie verhalten optimistisch auf das kommende Jahr blicken: „Allerdings sind bei den inländischen Neuzulassungen, der Produktion und den Exporten nach den für 2012 erwarteten Rückgängen im nächsten Jahr allenfalls moderate Zuwächse möglich.“ Auch die Hersteller von Karosserien, Aufbauten und Anhängern könnten 2013 wieder ein leichtes Produktionsplus in Deutschland erzielen, während für deren Fertigung im laufenden Jahr ein Minus von zwei Prozent erwartet wird. Das Problem in der deutschen Nutzfahrzeug-Industrie: Während die Neuzulassungen 2011 schon wieder das Niveau von 2007 und 2008 erreicht haben, hinken die Produktionszahlen den alten Höchstständen hinterher – insgesamt 14 Prozent fehlen noch zu den Stückzahlen von 2008, im Teilsegment schwere Nutzfahrzeuge sind es 23 Prozent. Auch die Hersteller von Karosserien, Anhängern und Aufbauten konnten ihre Produktionszahlen noch nicht bis auf die alten Höchststände steigern. Die Ursache für die unterschiedliche Entwicklung von Neuzulassungen und Produktion ist die Exportstärke der deutschen Industrie. Rund 70 Prozent (2011) der deutschen Nutzfahrzeug-Produktion geht ins Ausland – das Gros davon bleibt aber in Europa (siehe Grafik). Nur: Europa schwächelt. Die Stückzahlen im Export blieben auch 2011 noch fast 17 Prozent unter dem Wert von 2008. Trotz enormer Wachstumsraten in den beiden Jahren 2010 und 2011 konnte der fast 60-prozentige Rückgang aus 2009 nicht aufgeholt werden. Verglichen mit ihren PKW-Kollegen ist der Exportanteil der Nutzfahrzeug-Hersteller in die asiatischen Wachstumsmärkte sehr überschaubar. Neben Osteuropa, wo deutsche Hersteller einen Heimvorteil hätten, zählt DB Research die Bric-Staaten und die Asean-Region zu den wichtigen Wachstumsmärkten für die Branche. ❙❚■ Serge VoigtDie Motorenfertigung der deutschen NFZ-Bauer hinkt dem Vorkrisenniveau noch immer hinterher

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