Düsseldorf. Mit dem Ausbau der 23 Binnenhäfen in Nordrhein-Westfalen können aus Sicht der Landesregierung 9000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Häfen und Wasserstraßen sollten auf den erwarteten enormen Anstieg des Güterverkehrs vorbereitet werden, sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) heute. Wenn dies nicht gelinge, werde das Straßennetz mit deutlich mehr Lastwagenverkehr belastet. „Ich warne davor, an Hafen-Standorten nur noch auf Spiel, Spaß und Spannung zu setzen“, sagte Wittke. Es dürfe keine weitere Umwidmung von Hafenflächen für Freizeit und Wohnen geben. Wie viel der Ausbau kosten werde, der vor allem auf die Kommunen und den Bund zukomme, bezifferte Wittke nicht. So sollten alle Brücken über die Wasserstraßen auf eine Höhe von mindestens 5,25 Meter erhöht werden, um die moderne Container-Schifffahrt zu ermöglichen. Immer wichtiger werde auch der Mindener Hafen in Ostwestfalen, der die Wasser-Verbindung des Landes an den Ostseeraum gewährleiste. Es sei zu prüfen, ob in Emmelsum bei Wesel ein neuer Containerhafen gebaut werden könne. Mit Blick auf den Düsseldorfer Hafen sagte Wittke, er sehe die expandierende Wohn-Bebauung sehr kritisch. Die SPD-Opposition kritisierte Wittke als „Ankündigungsminister“, der im Alleingang ein Hafenkonzept entwickle, bei den Kosten aber auf andere verweise. „Ohne eine Beteiligung des Landes und entsprechende Anreize wird das aber nicht funktionieren“, sagte der SPD-Verkehrsexperte Bodo Wißen. Das Problem sei, dass die CDU/FDP-Landesregierung die Mittel zum großen Teil in den Straßenbau stecke. „Für den umweltfreundlichen und effizienten Verkehrsträger Binnenschiff hat das Land nichts übrig. Nur Forderungen an andere stellen, bedeutet ökologischen und ökonomischen Stillstand.“ (dpa)
NRW: 9000 Jobs durch Ausbau der Binnenhäfen
Die Landesregierung will Häfen und Wasserstraßen fit für den wachsenden Güterverkehr machen, um die Straßen zu entlasten