Brüssel. Entgegen anders lautenden Berichten ist es offenbar noch nicht entschieden, wer die Industrieführerschaft beim Ausbau des europäischen Satelliten-Navigationssystems Galileo übernehmen wird. Wie die EU-Kommission heute mitteilte, waren die Angebote der beiden Konsortien Inavsat und Eurely ähnlich gut. Nun sollen parallele Verhandlungen beginnen, um binnen drei Monaten zu einer Entscheidung zu kommen. Im Rennen ist das Konsortium Inavsat unter Führung der Unternehmen EADS, Thales und Immarsat Ventures sowie das Konsortium Eurely um Alcatel, Finmeccanica und Hispasat. Die Tageszeitung Welt hatte in ihrer Dienstagsausgabe dagegen berichtet, dass das Konsortium Inavsat die Ausschreibung um die Konzession gewonnen habe. Der zuständige EU-Kommissar Jacques Barrot zeigte sich mit der Qualität der Verschläge zufrieden. "Die Eröffnung paralleler Gespräche um das Konzessionsabkommen wird es ermöglichen, die Vorschläge der beiden Kandidaten zu Gunsten des Galileo-Projektes zu verbessern", sagte Barrot. Das Satellitensystem soll zwischen 2006 und 2007 aufgebaut werden. Von den Kosten in Höhe von 2,1 Milliarden Euro sollen zwei Drittel aus der Industrie und ein Drittel aus dem EU-Haushalt kommen. Geplant ist, dass Galileo von 2008 an in Betrieb geht. Es tritt dabei in Konkurrenz zu dem US-System GPS. (dpa)
Noch kein Zuschlag für Galileo-Konzession
Erst in den nächsten drei Monaten soll sich entscheiden, wer das Rennen um die Konzession für das europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo macht.