Für reichlich Verärgerung in der Wirtschaft und Transportbranche, aber auch in weiten Teilen der Bevölkerung, hat die niederländische Verkehrsministerin Tineke Netelenbos (PvdA) mit ihrem Vorschlag gesorgt, während der morgendlichen und abendlichen Verkehrsspitzenzeiten in der so genannten "Randstad" nur noch eine generelle Höchstgeschwindigkeit von 70 Km/h zuzulassen. Die im Südwesten Hollands gelegene "Randstad" gilt als das wirtschaftliche Kerngebiet der Niederlande. Nach Überzeugung der Ministerin biete diese Maßnahme mehrere Vorteile. Sie diene der Verbesserung der allgemeinen Verkehrssicherheit, sorge aber auch für einen gleichmäßigeren Verkehrsfluss. Frau Netelenbos begründet ihren Vorstoß mit den positiven Erfahrungen, die im Zuge der Totalrenovierung der wichtigen Autobahn A 10 (West) bei Amsterdam gesammelt wurden. Indes reagierten viele Abgeordnete des niederländischen Parlaments ("Tweede Kamer") mit Empörung auf diesen Vorschlag und wiesen ihn barsch zurück. Zeitungen wurden regelrecht überspült von Leserbriefen, in denen die Idee abgelehnt wurde. Aus Polizeikreisen verlautete, dass mit einer solchen Maßnahme ein entsprechender zusätzlicher Kontrollaufwand verbunden sei. (vr/eha)
Niederlande: Verkehrsministerin will generelle Tempodrosselung
In der sogenannten "Randstad" soll eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Km/h gelten