Zoetermeer/Niederlande. Der niederländische Verkehrminister Camiel Eurlings spricht sich für eine Obergrenze von 50 Tonnen für LKW aus. Wenn zum 1.November 2007 die Regelzulassung der überlangen LKW in den Niederlanden erfolgen soll, kämpft das Verkehrsgewerbe dagegen weiter um die derzeit noch für die sogenannten Ökokombis geltenden 60 Tonnen. Dabei weiß das Transportgewerbe nach Darstellung eines Sprechers des LKW-Fachverbandes TLN aus Zoetermeer die Mehrheit der Mitglieder des niederländischen Parlaments hinter sich. Und im Parlament entscheidet sich auch, ob die Groß-LKW zum Allgemeingut auf Hollands Autobahnen werden. Minister Eurlings hingegen hat zu seiner Position nach ausführlicher Beratung mit der der staatlichen Infrastrukturverwaltung Rijkswaterstaat gefunden. Deren Mitarbeiter untersuchen seit mehreren Monaten alle vor 1980 in den Niederlanden gebauten Straßen- und Bahnbrücken auf ihren technischen Zustand. In ihren Empfehlungen kamen sie zu dem Ergebnis, dass die allgemeine Zulassung von 25-Meter-LKW im Zusammenwirken mit dem Beibehalt von 60 Tonnen die Brückensubstanz weiter schädigen würden. Dem widerspricht das Verkehrsgewerbe entschieden. Um diese Position mit harten Fakten zu verteidigen, hat der TLN eine umfassende Infrastruktur-Studie in Auftrag gegeben, die unmittelbar vor der Veröffentlichung steht. Erstellt wurde sie vom renommierten Ingenieurbüro Oranjewoud BV aus Heerenveen. Wie die VerkehrsRundschau erfuhr, haben die Experten des Büros festgestellt, dass 60 Tonnen verteilt auf 25 Meter wesentlich schonender sind als 50 Tonnen verteilt auf die jetzt geltenden LKW-Abmessungen. Bemerkenswert: Die Firma Oranjewoud wird auch intensiv vom Staat in Anspruch genommen, so auch vom „Reichsdienst für den Straßenverkehr“ RDW (Rijdsdienst voor het Wegverkeer). Der RDW wiederum stellt auch die Ausnahmegenehmigungen für die 25-Meter-LKW aus. (eha)
Niederlande: 60-Tonner oder 50-Tonner?
Diskussion in den Niederlande über die definitive Gewichtsobergrenze für 25-Meter-LKW