Zoetermeer. Im niederländischen LKW-Transport und Logistik-Gewerbe wächst die Sorge über die hohen und absehbar weiter steigenden Dieselpreise. Allein in den ersten Wochen dieses Jahres sei der Preis um gut zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Wie der in Zoetermeer bei Den Haag ansässige Fachverband Transport en Logistiek Nederland (TLN) über eine Umfrage bei seinen Mitgliedsbetrieben erfuhr, befürchten mittlerweile 80 Prozent der Firmen negative Auswirkungen auf ihr Betriebsergebnis. Denn die Treibstoffkosten gehören mit einem Anteil von 25 bis 30 Prozent gemeinsam mit den Personalkosten zu den wichtigsten Bestandteilen der Gesamtkosten eines Transportbetriebes.
Oft bleiben Dienstleiter auf Dieselkosten sitzen
Den TLN stimmt zudem nachdenklich, dass zwar gut 70 Prozent der Firmen erklärten, bereits Treibstoffklausel in die Frachtverträge aufgenommen zu haben. Im Jahr 2008 hatte gerade die Hälfte der Unternehmen eine solche Absicherung zum Bestandteil der Verträge gemacht. Auf der anderen Seite häuften sich aber auch die Berichte über Auftraggeber, die immer häufiger solche Klauseln ignorierten, so dass die Dienstleister auf den Diesel-Mehrkosten sitzen bleiben. „Das ist eine Entwicklung, die uns große Sorgen bereitet", sagt Alexander Sakkers, TLN-Vorsitzender.
Gewinnmargen trotz Aufschwungs sehr klein
Im Interesse einer dauerhaften Geschäftsbeziehung müsse auch den Auftraggebern daran ernsthaft gelegen sein, Verständnis für die berechtigten Forderungen ihrer Logistikdienstleister aufzubringen. Die Gewinnmargen seien, trotz einer deutlich verbesserten Beschäftigungslage vieler Transportbetriebe weiterhin so klein, dass die Firmen auf jeden Cent angewiesen seien. Den Unternehmen rät der TLN gleichzeitig dazu, sich noch intensiver mit alternativen Antriebskonzepten zu beschäftigen, um sich auf diese Weise neue Kostenvorteile zu verschaffen. (eha)