Paris. Derzeit scheint bei CMA CGM alles auf eine Beteiligung des belgischen Multimillardären und Finanzmagnaten Albert Frère an der Reederei hinauszulaufen, um die Verschuldung in Höhe von sechs Milliarden Euro abzubauen. Gemeinsam mit dem Restrukturierungsfonds FSI will dieser für insgesamt 500 Millionen Dollar einen Kapitalanteil in Höhe von 30 Prozent erwerben. Der FSI hat nach Presseberichten entsprechende Verhandlungen zwischen beiden Seiten bestätigt.
Die Taktik des Marseiller Reeders Saadé scheint damit aufzugehen: Sie zielte seit Wochen offensichtlich darauf ab, für die aktuelle auf knapp sechs Milliarden Dollar lautende Verschuldung eine Lösung zu finden, die es ihm ermöglicht, die Leitung der von ihm gegründeten Container-Reederei CMA CGM nicht mit anderen Kapitalpartnern teilen zu müssen. Nachdem er ein Angebot der Qatar-Holding wegen aus seiner Sicht unannehmbarer Bedingungen überraschend abgelehnt hat,
Saadé sah sich zuletzt gegenüber dem Konsortium seiner mehr als 60 Gläubigerbanken durch die unerwartet rasche Wiederbelebung des Welthandels insbesondere zwischen Asien und Europa im Vorteil. Die Banken hatten massiv auf die Hereinnahme von Fremdkapital und eine Machtteilung an der Spitze der Reederei gedrängt. Nun scheint ihnen die schnelle finanzielle Wiederbelebung des Unternehmens buchstäblich den Wind aus den Segeln genommen zu haben. Ebenso rasch, wie sich der internationale Transportmarkt erholt hat und erneut boomt, fließt auch bei CMA CGM das Geld wieder in die Kasse. (jb)