Berlin. „Wir könnten mit einer solchen Übergangsphase leben und wären bereit, die zeitweilige Genehmigung für Flüge von Lufthansa Cargo über Russland über den 15. November hinaus zu verlängern“, sagte Ministeriumssprecher Timur Chikmatow der „Welt“ (Donnerstag). Voraussetzung für die Gewährung einer Übergangsfrist sei allerdings, dass sich Lufthansa Cargo auf einen der angebotenen russischen Flughäfen Krasnojarsk oder Nowosibirsk als neues Luftdrehkreuz für den Frachtverkehr zwischen Europa und Südostasien festlege. Krasnojarsk könne in einem Jahr so modernisiert werden, dass es den Ansprüchen von Lufthansa Cargo genüge. Lufthansa Cargo ist zuversichtlich, dass eine schnelle Einigung zwischen Berlin und Moskau erzielt werden kann. Sollte es dazu kommen, „könnten wir uns einen Wechsel von Astana nach Krasnojarsk vorstellen“, sagte Unternehmenssprecher Nils Haupt dem Bericht zufolge. Ende Oktober hatten die russischen Behörden dem deutschen Frachttransportunternehmen die Überflugrechte in Richtung Asien entzogen. Eine Neugenehmigung erfolge nur, wenn Lufthansa Cargo sein Asien-Frachtdrehkreuz von Astana nach Krasnojarsk verlege. Nach Protesten der Bundesregierung verlängerte Russland die Genehmigung bis Mitte November. Ein Wechsel nach Krasnojarsk benötigt nach bisherigen Lufthansa-Angaben aber etwa zwei Jahre Zeit.
Moskau verhandlungsbereit bei Überflugrechten für Lufthansa Cargo
Das russische Verkehrsministerium will Lufthansa Cargo eine Übergangsfrist von einem Jahr für den Umzug vom kasachischen Flughafen Astana zum sibirischen Krasnojarsk einräumen.