Stuttgart. Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech (CDU) hat die Mehrkosten für das Bahnprojekt Stuttgart 21 und die Neubaustrecke nach Ulm auf rund 700 Millionen Euro beziffert. Dabei entfallen 500 Millionen Euro zusätzliche Kosten auf die ursprünglich mit 1,5 Milliarden Euro veranschlagte Neubaustrecke zwischen Wendlingen (Kreis Esslingen) und Ulm, wie Rech heute in Stuttgart sagte. Hinzu kommen 200 Millionen Euro mehr für die ursprünglich auf 2,6 Milliarden Euro bezifferte Verlagerung des Stuttgarter Hauptbahnhofes unter die Erde. Rech verwies auf die von der EU in Aussicht gestellten Zuschüsse von 450 Millionen Euro, die in der Wirtschaftlichkeitsrechnung der Bahn noch nicht berücksichtigt worden seien. „Auch darum bin ich zuversichtlich.“ Der Minister rechnet mit einem Durchbruch für das Vorhaben im September. Dann sollen die Ergebnisse von zwei Arbeitsgruppen zusammengetragen werden, die sich vor allem mit der Finanzierung der Vorhaben befassen. „Es gibt positive Signale von der Bahn“, fügte der Minister hinzu. Der Bau der Projekte könnte nach seiner Vorhersage 2007/08 beginnen. Auch Bahnchef Hartmut Mehdorn legte ein Bekenntnis zu Stuttgart 21 ab. „Schnelle Strecken brauchen einen schnellen Bahnhof“, sagte er. Die Stuttgarter Station sei als Sackbahnhof „nicht mehr zeitgemäß“. Es gebe keinen Zweifel, dass Stuttgart 21 gebaut werden müsse. „Es muss einen Weg geben, und ich bin sicher, dass wird ihn finden“, fügte er mit Blick Finanzierungsfragen hinzu. Er verwies auf bereits ausgegebene Planungskosten für Stuttgart 21 und die Neubaustrecke in Höhe von 300 Millionen Euro und die Bedeutung Baden-Württembergs für die Bahn. Durch das Land führten 1300 Kilometer Schienen, und die Baden-Württemberger nutzten die Bahn im Ländervergleich überdurchschnittlich. (dpa/tz)
Minister Rech: Erhebliche Mehrkosten für Bahnprojekte im Land
Bahnprojekt Stuttgart 21 und Neubaustrecke Ulm könnten rund 700 Millionen Euro mehr kosten als veranschlagt