Frankfurt/ München. Die Deutsche Bahn hat nach Informationen des Radiosenders „HR-Info“ einen neuen Markenauftritt beschlossen. In einem Brief, der dem „Hessischen Rundfunk“ vorliege, informiere Deutsche-Bahn-Chef Hartmut Mehdorn die Führungskräfte des Unternehmens darüber, berichtete der Sender am Sonntag. Über entsprechende Pläne informierte die VerkehrsRundschau bereits im August. Demnach soll der Personenverkehr künftig als „DB Bahn“ firmieren, die Infrastruktur als „DB Netze“ und der Güterverkehr als „DB Schenker“. Schenker ist die Speditionstocher der Deutschen Bahn. Unter den Beschäftigten gebe es Proteste gegen die Umbennenung. Sie befürchten dem Bericht zufolge, dass sich der Konzern künftig im Güterverkehr mehr auf die Straße und weniger auf die Schiene konzentrieren könnte. Der Präsident des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV) Michael Kubenz warnte im Interview mit der VerkehrsRundschau vor einer Umbenennung der Logistiksparte. „Die Deutsche Bahn würde sich keinen Gefallen mit einer solchen Entscheidung machen. Da werden tief sitzende Ängste geschürt“, so Kubenz. Schenker sei schließlich ein direkter Wettbewerber für Speditionen. Die strikte Trennung in Railion für die Güterbahn und Schenker für den Speditionsbereich erleichtere bisher die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn. „Sollte künftig Schenker auf der Lok als Logo prangern, haben Spediteure Probleme mit der Außenwirkung“, warnte Kubenz. Das komplette Interview mit Michael Kubenz lesen Sie in der VerkehrsRundschau Ausgabe 46. (dpa/sb)
Mehdorn will „DB Schenker“
Deutsche-Bahn-Chef hält an Ein-Marken-Strategie fest: Logistiksparte soll umbenannt werden - DSLV sieht Probleme für künftige Zusammenarbeit mit Konkurrenz