Schanghai. Der Münchner Nutzfahrzeughersteller MAN hat sich zusammen mit seinem chinesischen Partner Sinotruk ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2018 sollen die Verkäufe der neuen gemeinsamen Marke für schwere Lastwagen auf 200.000 Stück steigen, wie die beiden Unternehmen am Dienstag auf der Automesse in Schanghai mitteilten. Rund ein Fünftel davon sei für den Export bestimmt. Das sei ein echter Meilenstein der Unternehmenstrategie für die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China), sagte MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen.
Zur 2009 besiegelten Kooperation steuert MAN Technologie-Know-how bei; die Produktion der für den chinesischen Markt und Schwellenländer gedachten Lastwagen soll im Dezember am Sinotruk-Standort im chinesischen Jinan anlaufen. Im März 2012 kommt das erste Modell T7H auf den chinesischen Markt, ab der zweiten Jahreshälfte sollen die Verkäufe im Ausland starten. International werden die Lastwagen unter dem Markennamen Sitrak vertrieben, auf dem chinesischen Heimatmarkt tragen sie den Namen Shandeka.
MAN verdient durch seine Sinotruk-Beteiligung von 25 Prozent plus eine Aktie an allen Verkäufen. Der Export soll über bestehende Vertriebsnetze von MAN und Sinotruk abgewickelt werden. Dabei steht bislang der Iran ganz oben auf der Liste der Sinotruk-Exportländer.
Als weitere Märkte haben die Partner die übrigen asiatischen Wachstumsländer, den Nahen Osten, Afrika und Länder der Gemeinschaft unabhängiger Staaten im Blick. Im ersten Jahr sollen 30.000 Fahrzeuge, hauptsächlich in China, verkauft werden. MAN hat für das Aktienpaket 560 Millionen Euro ausgegeben und bekommt umgekehrt für die Weitergabe von Wissen über Motoren, Fahrerhäuser und Achsen 85 Millionen Euro Lizenzgebühren. Sinotruk bringt sein Wissen über den chinesischen Markt und sein Vertriebs- und Servicenetz in die Partnerschaft ein. (dpa)