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Luftfracht: Verdi ruft Lufthansa-Bodenpersonal zu neuem Warnstreik auf

19.02.2024 10:25 Uhr | Lesezeit: 3 min
Flugzeug, DB Schenker, Lufthansa Cargo, Luftfracht
Die Tarifverhandlungen für das Bodenpersonal unter anderem von Lufthansa Cargo und Lufthansa Technik Logistik Services gehen am Mittwoch, den 21. Februar in die nächste Runde. Im Vorhinein hat Verdi zu einem Warnstreik aufgerufen (Symbolbild)
© Foto: Lufthansa Cargo/Oliver Roesler

Das Bodenpersonal der Lufthansa legt die Arbeit nieder - nur kurze Zeit nach dem letzten Ausstand. Auch der Frachtbereich ist davon betroffen.

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Die Gewerkschaft Verdi hat ab Montagabend, den 19. Februar das Bodenpersonal der Lufthansa zu einem Warnstreik an den Standorten Frankfurt/Main, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart aufgerufen.

Der Ausstand im „passagiernahen“ Bereichen soll am Dienstag ab 4 Uhr beginnen und am Mittwoch um 7.10 Uhr enden, teilte Verdi in Berlin mit. Da alle Bodenbeschäftigten von der Wartung bis zur Passagier- und Flugzeugabfertigung zum Warnstreik aufgerufen werden, werde es voraussichtlich zu größeren Flugausfällen und Verzögerungen kommen.

Für die nicht „passagiernahen“ Bereiche wie Fracht oder Technik gelten laut Verdi abweichende Zeiten. 

Laut Lufthansa soll der insgesamt 35-stündige Warnstreik bereits am Montagabend ab 20 Uhr unter anderem im Cargo- und Technikbereich beginnen. Erst vor gut eineinhalb Wochen hatte Verdi das Bodenpersonal zu einem 27-stündigen Warnstreik aufgerufen - als Folge fielen 900 Flüge aus. Das waren etwa 90 Prozent aller Flüge.

Nächste Verhandlungsrunde am Mittwoch

Hintergrund sind die konzernweiten Vergütungstarifverhandlungen für die laut Verdi rund 25.000 Beschäftigten am Boden - unter anderem bei der Deutschen Lufthansa, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo, Lufthansa Technik Logistik Services, Lufthansa Engineering and Operational Services sowie weiteren Konzerngesellschaften. Lufthansa spricht von rund 20.000 Beschäftigen.

Die Lufthansa kritisierte den Warnstreik, der nun trotz deutlich verbesserten Angebots und vereinbarter Gesprächstermine angekündigt werde. Personalvorstand Michael Niggemann sagte, der weitere Warnstreik belaste sowohl Fluggäste als auch Beschäftigte erneut unverhältnismäßig. Der Ausstand sei besonders bitter, da die nächste Verhandlungsrunde bereits am Mittwoch stattfinde und Lufthansa ein weitreichendes Angebot vorgelegt habe.

Kritikpunkte von Verdi

Zum Tarifkonflikt beim Bodenpersonal teilte Verdi mit, auch in der dritten Verhandlungsrunde sei es zu keiner Einigung gekommen. Das Angebot der Arbeitgeber sei von der großen Mehrheit der Beschäftigten abgelehnt worden.

Kritisiert werden demnach die nochmals erweiterten Nullmonate von bislang acht auf nun elf Nullmonate. Weitere Kritikpunkte sind die deutlich geringeren Erhöhungen für Bodenbeschäftigte im Vergleich zu anderen Berufsgruppen im Konzern, die Länge der Laufzeit sowie „völlig unbeantwortete Themen“.

Auch sei der Konzern bislang nicht bereit, den Beschäftigten einen Teil ihres Einkommensverzichts aus der Corona-Pandemie nun in Zeiten von Rekordgewinnen wieder zurückzugeben. Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky sagte, „die Bodenbeschäftigten fühlen sich einmal mehr vor den Kopf gestoßen“.

Während der Konzern seinen Piloten mit Jahresgrundeinkommen von bis zu 270.000 Euro hohe zweistellige Vergütungserhöhungen zukommen lasse, sollen die Bodenbeschäftigten mit Einstiegsstundenlöhnen von teils 13 Euro noch nicht einmal die Preissteigerungen der letzten Jahre ausgeglichen bekommen.

Forderungen der Gewerkschaft

Spätestens nach dem letzten Warnstreik hätte das Management zur Einsicht kommen müssen. Doch Lufthansa sei nicht bereit gewesen, über mehr als ihr einziges Angebot zu verhandeln. Neben der Verdi-Forderung nach 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten wird ebenfalls eine zusätzliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro gefordert.

Lufthansa: Deutlich verbessertes Angebot

Lufthansa betonte, man habe ein „deutlich verbessertes Angebot vorgelegt, das sich am von Verdi erzielten Abschluss im öffentlichen Dienst orientiert“. Es sehe mindestens rund 10 Prozent Gehaltserhöhung in 12 Monaten vor sowie eine „zeitnahe Zahlung“ von steuerfreien Inflationsausgleichsprämien von 3000 Euro in Summe. Bereits in den vergangenen 18 Monaten seien die Gehälter für die rund 20.000 Bodenbeschäftigten im Mittel um 11,5 Prozent erhöht worden.

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