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Logistikbranche wächst weiter – aber verhaltener

24.10.2016 10:19 Uhr
Logistikbranche wächst weiter – aber verhaltener
Martin Schwemmer ist Autor der Studie „Top 100 der Logistik“ 2016/2017
© Foto: VerkehrsRundschau/Oliver Tamagnini

Auf dem 33. Deutschen Logistik-Kongress in Berlin wurde die Studie "Top 100 der Logistik" 2016 von der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS vorgestellt.

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Berlin/Nürnberg. Die deutsche Logistikbranche ist 2015 etwas langsamer gewachsen. So legte der Wirtschaftszweig im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu – nach einem Wachstum um rund 2,2 Prozent von 2013 auf 2014. Damit wuchs die Logistik etwas stärker als das Bruttoinlandsprodukt, das vom Statistischen Bundesamt für 2015 mit einem Wachstum von rund 1,7 Prozent angegeben wird. „Das Wachstum der Logistikbranche ist da, aber es war in 2015 nicht mehr ganz so stark, wie wir es schon hatten“, sagte Martin Schwemmer, Autor der Studie „Top 100 der Logistik“ 2016/2017 von der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS, die auf dem 33. Deutschen Logistik-Kongress in Berlin vorgestellt wurde.

Als Grund nannte Schwemmer unter anderem nachlasssende Impulse aus der Globalisierung. So wuchs die Tonnage im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent, während die Zahl der Tonnenkilometer um 2,6 Prozent zulegte. Gleichwohl wuchs im gleichen Zeitraum die Zahl der Beschäftigten um rund vier Prozent. Insgesamt waren damit in 2015 den Fraunhofer-SCS-Zahlen zufolge 2,97 Millionen Menschen in logistischen Berufen in der Industrie, im Handel und bei Logistikdienstleistern beschäftigt. Zuwächse gab es laut Schwemmer vor allem im gewerblichen Bereich – bei Fahrern (+ 11.000 Mitarbeiter) sowie im Lager- und Umschlagssektor (+ 70.000 Mitarbeiter). Damit wuchs die Zahl der Mitarbeiter tendenziell im operativen Bereich stärker als im administrativen. „Das bedeutet zwar noch keinen Strukturwandel. Die Tendenz ist aber da“, sagte der Wissenschaftler. Gleichzeitig würden die Logistikketten – getrieben durch den E-Commerce und die Belieferung der Endkunden insgesamt länger, beobachtet er.

Leistungsvolumen von 253 Milliarden Euro

Insgesamt erwirtschaftete die deutsche Logistikbranche im vergangenen Jahr nach einem Methodenwechsel des Fraunhofer SCS ein Leistungsvolumen von 253 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr dürfte das Leistungsvolumen der Logistikbranche um rund zwei Prozent auf rund 258 Milliarden Euro zulegen, erklärte Schwemmer. Eindeutiger Wachstumstreiber sind der E-Commerce und neue Convenience-Services. „Die Taktzahl steigt, aber die Sendungsgrößen werden kleiner.“

In der Studie „Top 100 der Logistik“ 2016/2017 hat die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS erstmals untersucht, wie zufrieden Verlader mit den Services ihrer Dienstleister sind – differenziert nach den jeweiligen Branchen. Dabei zeigt sich zum Beispiel, dass die Automotive-Industrie tendenziell am unzufriedensten mit deren Performance ist, etwa in den Bereichen Datenaustausch, Kommunikation und Transparenz in der Lieferkette. Aber auch die Zuverlässigkeit und Flexibilität werde fallweise moniert, so Schwemmer. Wichtigstes Thema für die Verlader, aber auch für Dienstleister sei die Digitalisierung mit den entsprechenden Innovations-Bedarfen und den dafür notwendigen Investitionen. (eh)

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