LKW-Protestaktionen: Highnoon in Holland

12.06.2008 16:37 Uhr
TLN Tafel
„TLN kämpft für eine niedrigere Mineralölsteuer“ hieß es unter anderem auf den Schautafeln (Bild: Arndt)
© Foto: Arndt

Transportverbände verbuchen ersten Erfolg: Niederländische Regierung sagt Spitzengespräch für nächste Woche zu

Zoetermeer. Die erneuten Protestaktionen niederländischer Transportunternehmen am heutigen Donnerstag haben dem Verkehrsgewerbe einen ersten Teilerfolg beschert. Die Regierung in Den Haag erklärte sich unter dem Eindruck der landesweiten Langsamfahr-Aktionen dazu bereit, mit dem Transportgewerbe gemeinsam über Lösungen zu beraten. Die heute über die Bühne gegangenen Aktion - sie begann mit einem symbolischen Startschuss um fünf vor zwölf - führte dazu, dass LKW die jeweiligen Richtungsfahrbahnen auf allen Fahrstreifen mit Tempo 50 befuhren, was zu kilometerlangen Staus führte. An 18 zentralen Autobahnstandorten waren zudem Protesthinweise aufgebaut worden. „TLN kämpft für eine niedrigere Mineralölsteuer“ hieß es unter anderem auf den Schautafeln. „Das Verständnis in der Bevölkerung für unsere Aktionen waren groß“, bestätigte TLN-Sprecherin Ester Vorenkamp der VerkehrsRundschau. Denn auch unter den Bürgern wachse der Unmut gegen die explodierenden Treibstoffpreise, die immer mehr Kaufkraft wegfräßen. Vorenkamp: „Die Dieselpreise sind in den Niederlanden seit Jahresbeginn bis heute um exakt 25 Prozent gestiegen. Bei unseren Mitgliedern ist der Punkt erreicht, wo sie das einfach nicht mehr hinnehmen wollen.“ Die Aktionen gingen absolut „friedlich über die Bühne“. „Spanische Zustände“ lehne man in den Niederlanden ab. Den beiden Fachverbänden TLN und EVO (Werkverkehr, verladende Wirtschaft) wurde ein Gesprächstermin für den 19.Juni fest zugesagt. In dem Gespräch soll es sowohl über die seit langem von der Regierung Balkenende geplante Mineralölsteuererhöhung zum 1.Juli (plus drei Cent) gehen als auch über die generelle Problematik hohe Dieselpreise sowie das Verlangen der Transportbranche nach einer allgemeinen Kostenentlastung. „Wir freuen uns über dieses Signal seitens der Regierung“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden einflussreichen Organisationen der Logistikindustrie. Zugleich erinnerten die beiden Verbände daran, dass eine erste Protestaktion vor zwei Wochen die Regierung in Den Haag leider unbeeindruckt gelassen hatte. (eha)

MEISTGELESEN


KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.