Paris. Die dringlichsten Infrastrukturprojekte im Bereich von Straße und Bahn sollten in Frankreich durch Einführung einer Lkw-Maut nach deutschem Vorbild, eine Dieselsteuer für Pkw oder die Erhebung von City-Mautgebühren wie in London finanziert werden. Das empfehlen die Autoren eines von der neuen Pariser Regierung in Auftrag gegebenen Gutachtens. Für die Aufgaben würden bis 2020 insgesamt 11 bis 15 Milliarden Euro benötigt. Auf den von der Vorgängerregierung initiierten Bau einer neuen Bahnlinie zwischen Lyon und Turin solle man schon wegen der horrenden Kosten verzichten. Zu teuer sei auch ein Verbindungskanal zwischen dem Pariser Seine-Becken und dem Binnenschifffahrtsnetz im Norden des Landes. Für vordringlich hält die Studie dagegen Großraum-Umgehungen mit Maut-Stationen, allem voran im Rhônetal-Nadelöhr Lyon, sowie eine Bahnfracht-Umgehungslinie im Osten der Stadt. In einer Stellungnahme lehnte der Spediteurs- und Logistikverband TLF zusätzliche Steuerbelastungen für den Lkw-Sektor ab. Man sei nicht gegen das Nutzer-Zahler-Prinzip, fordere aber die "Gleichbehandlung aller Straßennutzer". Die Verbände FNTR und UNOSTRA traten für eine europäische Harmonisierung der Mautvorhaben ein. (vr/jb)
Lkw-Maut auch für Frankreich vorgeschlagen
15 Milliarden Euro nötig für Verkehrsinfrastrukturprojekte bis 2020