Die konjunkturelle Abkühlung bekommt jetzt offensichtlich auch das Transportgewerbe zu spüren. So werden die Aussichten für das zweite Halbjahr 2001 bei den Straßengütertransporten derzeit so zurückhaltend beurteilt wie seit Jahren nicht mehr. Das ist das Ergebnis der jüngsten Quartalsumfrage von Prognos/Zentrum für Europäischen Wirtschaftsforschung (ZEW). Vor einem Jahr hatten noch mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen aus Verladerschaft und Transportwirtschaft mit steigenden Transportmengen für Deutschland und Westeuropa gerechnet. Jetzt sind es nur noch zwischen 25 Prozent (Nahverkehr Deutschland) und 34 Prozent (Westeuropa). Ähnlich rückläufige Einschätzungen haben die Unternehmen auch für die anderen Verkehrsträger abgegeben. Bei den Preisen gehen die meisten der Befragten von konstanten Entgelten aus. Allerdings gab es im Vergleich zum Vorquartal für Transporte auf der Straße und bei den Entgelten für Luftfracht eine Ernüchterung. So gingen im zweiten Quartal 2001 noch die Hälfte der Unternehmer von steigenden Preisen im deutschen Straßengüterfernverkehr aus. Dieser Wert ist jetzt auf 32,7 Prozent abgesackt. Als Ursache werden die moderaten Dieselpreise genannt, die keinen Anlass mehr bieten, höhere Preise zu verlangen. Noch krasser verlief die Entwicklung bei der Luftfracht, wo im zweiten Quartal im Durchschnitt über 60 Prozent an steigenden Entgelten glaubten. Jetzt sind es nicht mal mehr ein Drittel. (vr/cd)
Lkw bekommt Krise zu spüren
Zurückhaltende Beurteilung der Aussichten für das zweite Halbjahr 2001 bei den Straßengütertransporten