Lastwagenfahrer protestieren gegen schlechte Arbeitsbedingungen

10.10.2006 16:48 Uhr

Überlastung der Kraftfahrer durch überlange Arbeitszeiten sei die häufigste Unfallursache bei von Lastwagen verursachten Unfällen

Frankfurt/Oder. Deutsche und polnische Gewerkschafter haben an der Autobahn 12 Frankfurt (Oder)-Berlin gegen die Arbeitsbedingungen von Lastwagen- und Busfahrern protestiert. „Es gibt immer noch viel zu viele Speditionen, die ihre Fahrer drängen, es mit den Lenkzeiten nicht so genau zu nehmen“, sagte ein Sprecher der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Dienstag zum Auftakt eines internationalen Aktionstages am Rastplatz Frankfurter Tor. Die Überlastung der Kraftfahrer durch überlange Arbeitszeiten sei die häufigste Unfallursache bei von Lastwagen verursachten Unfällen. Mit der Beteiligung am Aktionstag wollten die Gewerkschaftsvertreter vor allem ihren Forderungen nach einer Neuregelung der Sozialvorschriften durch das Europäische Parlament Nachdruck verleihen. „Wir brauchen EU-weite Verbesserungen und Vereinheitlichungen der Kontrollen der Arbeits-, Lenk- und Ruhezeiten im Straßentransport. Nur so kann es gelingen, die Arbeitgeber zur Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften zu zwingen“, sagte Jens Gröger, Fachbereichsleiter Verkehr bei Verdi. Eine Begrenzung der wöchentlichen Höchstlenkzeit auf 50 Stunden sei längst überfällig. Nach dem Auftakt der Proteste am Rastplatz Frankfurter Tor verteilten die rund 50 Vertreter von Verdi Berlin-Brandenburg und der polnischen Gewerkschaft Solidarität (Solidarnosc) auch am einstigen Zollterminal Swiecko II in Polen Flugblätter in zwölf Sprachen. „Die Resonanz auf die Aktion ist gut“, sagte Gröger. „Die Kollegen unterstützen uns.“ Der von der Internationale-Transportarbeiter-Föderation (ITF) und der Europäische-Transportarbeiter-Föderation (ETF) organisierte Aktionstag fand bereits zum zehnten Mal statt. (dpa)

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