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Lage im Güterverkehr durch Streik weiter zugespitzt

16.11.2007 09:57 Uhr
Lage im Güterverkehr durch Streik weiter zugespitzt
Im Güterverkehr stehen viele Räder stil. (Foto: ddp)
© Foto: ddp

Bahnsprecher: Entwicklung der Lage in einigen Bereichen "dramatisch". / Viele Unternehmen warten vergeblich auf Nachschub

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Berlin. Am dritten Tag der massiven Streikwelle im Tarifkonflikt bei der Bahn hat sich die Lage im Güterverkehr am Freitag weiter zugespitzt. In einigen Bereichen habe sich die Lage "dramatisch" entwickelt, sagte ein Bahnsprecher am Morgen. "In Ostdeutschland werden nur noch die ganz wichtigen Versorgungszüge gefahren." Im Westen könne dagegen noch eine Grundversorgung aufrechterhalten werden. Viele Unternehmen werden vergeblich auf Nachschub warten. Das Audi-Werk in Belgien hat die Produktion wegen fehlender Teile bereits bis Montag eingestellt. Andere Autofirmen schlagen Bahn-Angaben vom Donnerstag zufolge ebenfalls Alarm, weil Zulieferungen ausbleiben. An dem Ausstand haben sich GDL-Angaben zufolge bis Donnerstagabend, 20.00 Uhr, 5.230 Lokführer und Zugbegleiter beteiligt. Sie hatten den Zugverkehr in Deutschland bereits am Donnerstag massiv ins Stocken gebracht und im Osten zeitweise fast lahmgelegt. Die Lokführer wollen ihren Ausstand erst am Samstagmorgen beenden. Die GDL drohte schon vor Ende der Streikwelle mit einem unbefristeten Ausstand - möglicherweise bereits von Anfang nächster Woche an. Viele Lokführer forderten einen unbefristeten Streik, sagte eine GDL-Sprecherin am Freitag in Frankfurt. Die Gewerkschaft werde allerdings erst am Montag über neue Arbeitsniederlegungen entscheiden. Ende des Konfliktes nicht in Sicht Eine baldiges Ende in dem festgefahrenen Konflikt um einen eigenen Tarifvertrag und bis zu 31 Prozent mehr Geld scheint vorerst nicht in Sicht. Bahnchef Hartmut Mehdorn bekam vom Aufsichtsrat Unterstützung für seinen harten Kurs, auch wenn die GDL "unentwegt weiter streiken sollte". GDL-Chef Manfred Schell zeigte sich mäßig kompromissbereit: Auf die Frage, ob er ein Angebot von 31 Prozent mehr Lohn ohne eigenen Tarifvertrag für die Lokführer akzeptieren würde, sagte Schell am Donnerstagabend in der N24-Sendung "Studio Friedman": "Dieses Angebot würde ich annehmen." Schell betonte, es müsse für die Lokführer "in jedem Fall" eine Lohnerhöhung mit einer "zweistelligen Prozentzahl" herauskommen, also "mindestens zehn Prozent" mehr. Der Konflikt geht zudem vor Gericht weiter: Die Bahn verklagte die GDL auf fünf Millionen Euro Schadenersatz. Die Klage beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main beziehe sich nur auf den Warnstreik der GDL vom 10. Juli, sagte ein Bahnsprecher. Nach Angaben der Gewerkschaft hat das Gericht die Berufung der GDL gegen den Einsatz von Beamten an bestreikten Arbeitsplätzen und die Ausstellung von Notdienstausweisen am Donnerstag abgewiesen. Die GDL will eigenen Angaben zufolge prüfen, ob sie dagegen eine Verfassungsbeschwerde einreicht. (dpa/stb)

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