Hamburg. Der Logistikdienstleiter Kühne & Nagel will sein Know-how im Bereich Radio Frequency Identifikation (RFID) erweitern. Dazu wurde im Mai mit mehreren Partnern die Arbeitsgemeinschaft Licon (Logistic Ident Consortium - http://www.licon-logistics.de) gegründet. Kühne & Nagel habe diesen Schritt vollzogen, berichtet RFID-Projektleiter Alexander Unruh, weil mehrere Kunden mit diesem Thema an den Schweizer Logistikkonzern herangetreten sind. Zum Teil Zulieferer von Wal-Mart, die sich auf Druck des Handelshauses mit diesem Thema beschäftigen müssen, als auch andere Kunden, die sich über die Vorteile von RFID informieren wollen. „Unsere Kunden erwarten von uns auch Beratung“, sagt Unruh. Des Weiteren will Kühne & Nagel Erkenntnisse gewinnen, wie sich die RFID-Etiketten im Praxiseinsatz bewähren und welche Vorteile sich für den Logistikdienstleister ergeben.
Im Juli soll im Rahmen von Licon ein Pilotprojekt im Bereich Luftfracht auf der Strecke München–USA gestartet werden. Ein Hersteller aus der Hightechbranche, den Kühne & Nagel derzeit nicht nennen möchte, soll RFID-Tags an Transportkartons anbringen, diese werden im Lager von K&N im Warenein- und -ausgang gelesen, zur Luftfrachtgesellschaft transportiert und von dieser nach New York geflogen. Dort übernimmt ein amerikanischer K&N-Partner die Sendung, identifiziert den RFID-Tag und liefert diese an den Endkunden aus. Hier erfolgt erneut ein Lesen des RFID-Tags. Die Daten sollen dann den Projektbeteiligten via Internet zur Verfügung gestellt werden. Genutzt werden RFID-Tags im 865 bis 868 Megaherz-Bereich.
Neben K&N wirken bei Licon unter Anderem Siemens Business Services, Denso, Detectis, Hatronik, Sato Deutschland, Schreiner Logi-Data, Seip die Fraunhofer Gesellschaft, das Fachgebiet Logistik der Uni Dortmund und Océ mit. Nach Angaben von RFID-Projektleiter Unruh ist das Konsortium auch für andere Logistikdienstleister offen.