Interview: "Kostenersparnis in der Produktion "

Anstatt zu konkurrieren, fusionieren die Speditionsverbünde ILN, Star und VTL jetzt zu einem Netz. Ist das eine gute Idee? Die Alternative wäre gewesen, dass jede Kooperation für sich alleine weiter macht. Es gibt aber heute schon neuralgische Punkte in fast allen Netzen. Diese Löcher durch gegenseitiges Aushelfen zu stopfen, ist operativ zwar wichtig, hilft auf Dauer aber nicht. Da ist es strategisch sinnvoller, ein Netz aus einem Guss zu machen. Zumal sich die Paramater im Stückgutgeschäft gewandelt haben. Bislang gab der Speditionspartner die Richtung im Netz vor, der viel Volumen einspeist. Inzwischen erkennen die Netze, dass sie auch die Eingangshäuser berücksichtigen müssen, um die Zustellung zu darstellbaren Kosten realisieren zu können. Welche Vorteile hat das gemeinsame Netz? Es wird dadurch Vieles einfacher. Ein gemeinsames Regelwerk hilft hier. Vor allem hilft eine zentrale Verkehrsplanung. Dadurch lassen sich sicher Bündelungspotenziale im Hauptlauf realisieren, auch Überhänge lassen sich dadurch leichter abarbeiten. Dazu kommen sicher auch Synergiepotenziale in der Systemsteuerung und Administration. Und das sind nur wenige Beispiele. Welche Systempartner werden nun von der Fusion der Netze profitieren, wer wird verlieren? Bislang ging man in den Hub-dominierten Netzen doch von der Prämisse aus, dass ein kleineres Gebiet auch niedrigere Verteilerkosten bedeutet. Allerdings bedeutet ein kleines Gebiet meist auch weniger Mengenvolumen und fehlende Möglichkeit zur Tourenoptimierung. Gepaart mit der geringeren Hauptlaufauslastung bei vielen Depots haben solche Systeme Kostennachteile. Mit der Fusion wird man sich die Gebietszuschnitte nun ansehen. Dabei wird man feststellen, dass es Gebietsdopplungen gibt. Glättet man alles das durch einen sauberen Aufbau und Produktionsprozess, wird die Fusion dem gesamten System Kosten sparen helfen. Allerdings wird aus den genannten Gründen nicht jeder Systempartner von dem Zusammenschluss profitieren.

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