Rotterdam/Niederlande. Unter dem Namen „Searail" wird vom 1. Januar 2007 die Betreibergesellschaft die neue, rund vier Milliarden Euro teure Güterbahnstrecke Betuwelijn zwischen dem Rotterdamer Hafen und der deutschen Grenze bei Emmerich vermarkten. Das wurde jetzt in Rotterdam bekannt gegeben, wo sich auch der Stammsitz der Gesellschaft befindet. Bislang firmiert sie unter „Betuweroute Exploitatiemaatschappij", was für „Betuweroute Betreibergesellschaft" steht. Zum Geschafterkreis gehören mit jeweils 50 Prozent der Hafenbetrieb Rotterdam (HbR) sowie der Städtische Hafenbetrieb Amsterdam (SHA). Das bahntechnische Know-how vereinigt sich auf die staatliche Schienennetz-Betreibergesellschaft ProRail. Die Geschäftsführung besteht aus Cees Tommel und Sjoerd Sjoerdsma. Searail hat eine Betreiber-Lizenz für die Dauer von fünf Jahren bekommen. Sie läuft 2011 aus. Zu den umfangreichen Kernaufgaben der Gesellschaft gehört unter anderem die Betreuung von Bahn-Operateuren, welche die ausschließlich dem Schienengüterverkehr vorbehaltene Bahnstrecke nutzen wollen. Darüber hinaus geht es um Trassenabstimmung sowie die Sicherstellung des nahtlosen Grenzübertritts der Güterzüge. Indes konnten jetzt der staatliche Netzbetreiber ProRail sowie die Interessenvereinigung der Schienengüterverkehrs-Unternehmen BRG (Belangenvereniging Railgoederenvervoerders) Einvernehmen über die Höhe der künftigen Trassenpreise auf der Betuwelijn und dem übrigen niederländischen Schienennetz erzielen. Danach werden vom 1. Januar 2007 an 1,15 Euro pro Schienenkilometer fällig. Aktuell sind es rund 0,96 Euro. In der transportierenden wie verladenden Wirtschaft wurde mit großer Erleichterung auf die Einigung reagiert. Denn über das neue Trassenpreissystem, das eigentlich schon zum 1. Januar 2006 in Kraft treten sollte, wurden monatelange, zähe Verhandlungen geführt, die sogar zeitweise vor dem „Aus" standen. (eha)
Konzession für Betuwelinie vergeben
Searail bekommt Betuwe-Konzession für fünf Jahre: Bahnstrecke zwischen Rotterdamer Hafen und deutscher Grenze exklusiv für Güterbahn