Roosendaal( NL). Der niederländische Spediteur Jan de Rijk will sich künftig vor allem außerhalb der EU engagieren. Europa biete langfristig nur wenig Perspektive für stetiges Wachstum, begründete Vorstandschef Sebastiaan Scholte den bevorstehenden Strategieschwenk seines Unternehmens. Als Zielmärkte nannte er vor allem die Bric-Staaten, also Brasilien, Russland, Indien und China. Dort gebe es im Unterschied zu Europa noch erhebliche Wachstumspotenziale, so Scholte. Neben dem Aufbau regionaler LKW-Dienste für die Beförderung von Cargosendungen sieht der Manager vor allem Marktchancen durch neue Angebote in der Kontraktlogistik.
Letztere tragen seiner Aussage zufolge schon heute zwischen 50 und 55 Prozent zum Jahresumsatz von 165 Millionen Euro bei. Die Differenz entfällt auf die Beförderung und Zwischenlagerung von Luftfracht.
Jan de Rijk verfügt derzeit über eine Flotte von 650 Fahrzeugen. Außerdem betreibt der Dienstleister einen eigenen Güterzug mit 32 Waggons, der jeden Werktag zwischen Venlo in den Niederlanden und Mailand pendelt. Sein Unternehmen würde die Frequenz gerne erhöhen, doch im Mittelmeerraum sei die Nachfrage nach Konsumgütern wegen der Krise momentan eher schwach, sagte Scholte.
Der Kapazitätsanbieter ist an allen größeren Flughäfen Europas mit Stationen vertreten. Neben Air France-KLM Cargo und Lufthansa nutzt Jan de Rijk vor allem die Frachtkammern von British Airways, Etihad, Emirates, Swiss oder Singapore Airlines. Wichtigster Markt für den Luftfrachttransport sei Deutschland, sagte Scholte.
Im Zuge der globalen Expansion wurde jetzt eine Niederlassung in Kiew, Ukraine, eröffnet. Dort wurden fünf LKW stationiert, die auf nationalen Strecken sowie im internationalen Straßenverkehr eingesetzt werden. (hs)