Rom. Die italienische Regierung hat dem Kaufangebot der französisch-niederländischen Fluggesellschaft Air France-KLM für die angeschlagene Airline Alitalia zugestimmt. Das teilte Finanzminister Tommaso Padoa-Schioppa am späten Montagabend nach einer Sondersitzung des Kabinetts in Rom mit, auf der er seine Ministerkollegen über die Offerte unterrichtet hatte. Mehrere Minister der Mitte-Links-Koalition, die sich kritisch zu einer Übernahme der Fluggesellschaft geäußert hatten, waren der Sitzung ferngeblieben. Zuvor hatten sich die italienischen Gewerkschaften gegen einen Verkauf der Alitalia ausgesprochen. Sie befürchten einen massiven Arbeitsplatzabbau. Air France-KLM begrüßte die Entscheidung der Regierung. Der Konzern wollte am Dienstag Verhandlungen mit den Gewerkschaften aufnehmen, um bis zum 31. März eine Einigung zu erzielen. Um die Gefahr einer Insolvenz der Alitalia abzuwenden und die Übernahme durch Air France-KLM zu ermöglichen, hatte Regierungschef Romano Prodi die Mailänder Flughafenbetreiber SEA am Montag aufgerufen, ihre Schadensersatzklage in Höhe von 1,25 Milliarden Euro gegen Italiens Airline zurückzunehmen. Doch selbst mehrere Minister in Prodis Regierung sind gegen die Übernahme, weil sie auf Kosten des Mailänder Flughafens Malpensa als Alitalia-Drehscheibe gehen würde. Air France-KLM hat als Kaufpreis je eine eigene Aktie für 160 Alitalia-Anteile geboten. Alitalia wäre demnach nur 138 Millionen Euro wert. Nach einer Übernahme sollen bei Alitalia mindestens 1600 Stellen wegfallen. Der italienische Staat hält 49,9 Prozent an der Airline, die seit fünf Jahren nur Verluste einfliegt. (dpa)
Italien: Regierung stimmt Kaufangebot für Alitalia zu

Das Übernahmeangebot von Air-France-KLM in Höhe von 138 Millionen Euro hat die Regierung in Rom akzeptiert