-- Anzeige --

Investor TCGI übernimmt Flughafen Maastricht Aachen

25.01.2016 08:54 Uhr
Investor TCGI übernimmt Flughafen Maastricht Aachen
Die Geschäfte am Flughafen Maastricht Aachen liegen künftig in den Händen eines privaten Investors
© Foto: MAA

Zum ersten Mal in der europäischen Luftfahrtlandschaft managt ein privater Vertriebsagent einen kompletten Flughafen in Eigenregie.

-- Anzeige --

Limburg. Die Gesellschaft Trade Centre Global Investments BV (TCGI) mit Sitz in Amsterdam übernimmt die Geschäfte am Flughafen Maastricht Aachen (Code: MST). Die niederländische Firma, die ein weltweites Netzwerk von Vertriebsagenten für Luftfracht und Bodendienste an Airports steuert, zu der auch die deutsche Mondial Airline Services gehört, hat sich in einem Bieterverfahren gegen zwei Wettbewerber durchgesetzt. Dass ein privater Vertriebsagent einen kompletten Flughafen managt, ist ein bisher einmaliger Vorgang in der europäischen Luftfahrtlandschaft. „Maastricht Aachen bietet uns die riesige Möglichkeit, unsere verstreuten Aktivitäten an einer Stelle zu zentrieren und zum Nukleus unseres globalen Netzwerks zu machen“, erläuterte TCGI-Chef Ismail Durmaz den Schritt gegenüber der VerkehrsRundschau.

Eigentümer des im Dreiländerecks zwischen Deutschland, den Niederlanden und Belgien gelegenen Flugplatzes MST ist die niederländische Provinzregierung Limburg, deren Hauptstadt Maastricht ist. Sie nennt zwei wesentliche Gründe für die Erteilung des Zuschlags an die TCGI: Das aus ihrer Sicht überzeugende Konzept des Bieters zur längerfristigen Weiterentwicklung des Luftverkehrsstandortes MST sowie die Tatsache, dass deren Cargo-Vertriebstochter Gobal Airlines Services bereits zuständig für das Frachtgeschäft von zwei wichtigen Kundenairlines des Flughafens ist: Royal Jordanian und Turkish Airlines.

Gründung einer Tochtergesellschaft geplant

Laut Ankündigung von Manager Durmaz plane sein Unternehmen die Gründung einer Tochtergesellschaft, die künftig für alle operationellen Abläufe auf dem Airport verantwortlich sein wird. „Dazu gehört das Frachtgeschäft ebenso wie die Passagierabfertigung und die Bewirtschaftung der Pkw-Stellplätze“, so Durmaz auf Anfrage der VerkehrsRundschau. Er legt Wert auf die Feststellung, dass laut Übereinkunft mit Limburg sein Unternehmen keinen Cent der in MST aufgelaufenen Verbindlichkeiten übernehmen muss.

Für die Aufrechterhaltung der Infrastruktur und der auf dem Airport vorhandenen Baulichkeiten ist weiterhin die niederländische Provinz zuständig. Der künftige TCGI-Ableger zahlt für die Nutzung der Anlagen eine noch im Detail auszuhandelnde Gebühr. Eine verbindliche Vereinbarung darüber streben beide Seiten bis Ende März an. Ab kommendem Sommer wird TCGI bzw. deren Tochterunternehmen dann das operationelle Geschäft in MST in Eigenregie betreiben. Die Konzession gilt für die Dauer von zehn Jahren mit der Option auf Verlängerung.

80.000 Tonnen Luftfracht im vergangenen Jahr

Der Flughafen Maastricht Aachen, er wurde 2004 vom britischen Privatinvestor Omniport aus staatlichem Besitz übernommen, hat in den vergangenen Jahren tiefrote Zahlen geschrieben. Um eine Insolvenz zu vermeiden und damit den Weiterbetrieb zu sichern, entschloss sich die Provinzregierung Limburgs, den Airport 2014 zu erwerben. Er sei für die Wirtschaftsregion Limburg und Umgebung unverzichtbar, heißt es in einer Erklärung des öffentlichen Eigentümers.

In MST wurden im abgelaufenen Jahr rund 80.000 Tonnen Luftfracht umgeschlagen. Für 2016 rechnen die verantwortlichen mit einer deutlichen Mengensteigerung, da Newcomer Ethiopian Cargo dort seit November 2015 achtmal wöchentlich per Boeing 777-Frachter landet. Pro Flug können somit jeweils rund 100 Tonnen ab- bzw. zugeladen werden. (hs)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.