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Interview: "Der richtige Zeitpunkt, die Fusion voranzutreiben"

10.05.2016 09:26 Uhr
Peter Baumann
24plus-Geschäftsführer Peter Baumann sieht viele Vorteile durch die Fusion mit Online Systemlogistik
© Foto: 24Plus

Die beiden Stückgutkooperationen 24plus und Online Systemlogistik prüfen eine Fusion. 24plus-Geschäftsführer Peter Baumann verrät die Hintergründe.

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VerkehrsRundschau: Die beiden Speditionsverbünde 24plus und Online Systemlogistik kooperieren bereits. Nun wollen Sie fusionieren. Warum?

Peter Baumann: Wir haben uns in der Tat durch unsere Gremien den Auftrag erteilen lassen, bis Jahresende 2016 ein Konzept für eine Fusion zu erarbeiten. Das Ergebnis ist noch offen. Unser aller Wunsch ist aber ganz klar, unsere Zusammenarbeit weiter zu intensivieren.

Welche Vorteile versprechen Sie sich von einer Fusion der beiden Netze?

Das Thema Netzsicherheit spielt da natürlich eine Rolle. Gemeinsam sind wir gerüstet, falls einer unserer Systempartner herausbricht – ob durch ungelöste Nachfolge oder Betriebsaufgabe. Damit werden wir also noch stabiler. Gleichzeitig haben wir im Zuge unserer Zusammenarbeit mit Online festgestellt, dass wir erhebliche Potenziale nicht erschließen können, wenn die beiden Verbünde in ihren bisherigen Strukturen bleiben. Unser Ziel ist es also, ein Konzept für eine nachhaltig zukunftsfähige Gruppe zu gestalten. Genau das prüfen wir nun im Detail.

Und welche Vorteile bringt eine mögliche Fusion Ihren Systempartnern vor Ort?

Wie gesagt, wir sehen erhebliche Potenziale im Verteilerverkehr, in den Linienverkehren, in der Technik. Und da spreche ich ausschließlich für das Stückgutgeschäft. Bekanntlich sind unsere lokalen Netzpartner aber nicht nur in diesem Segment tätig, sondern auch im Teil- und Komplettladungs- sowie Logistikgeschäft. Warum frage ich, sollte man nicht auch diese Aktivitäten, im Zuge eines möglicherweise neuen Netz-Designs, einbeziehen? Unser Ziel ist es ja, wie ich eingangs sagte, unsere Gesellschafter und Partner bei ihrer Zukunftsfähigkeit weiterhin zu unterstützen.

Allerdings dürfte es nicht trivial sein, die Netzstrukturen beider Verbünde sinnvoll zusammenzubringen. 24plus wickelt ja seine Verkehre über ein Zentralhub in Hauneck ab sowie über zwei Regionalhubs in Garbsen und Ludwigsburg. Online macht dies hingegen über zwei Zentralhubs in Schlitz sowie zwei Regionalhubs in Bielefeld und Nördlingen.

Genau das sind die Punkte, die wir nun in mehreren Arbeitsgruppen gemeinsam klären wollen – möglicherweise mit Unterstützung eines externen Sachverständigen. Wie gesagt, das Ergebnis ist da offen. Kann sein, dass wir zu dem Schluss gelangen, dass unsere bisherige Lösung die beste ist. Dann ändert sich für uns alle nichts. Im besten Fall gelingt es uns aber, dass wir dadurch die beiden Netze völlig offen machen. Es gibt für unser Vorhaben bislang keine Blaupause im Markt. Wir sind da ein gutes Stück Pioniere.

Und am Ende steht eine Systemzentrale mit einem Geschäftsführer?

Darum geht es im Moment nicht. 24plus und Online sind sich nur darin einig, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, unsere Fusion voranzutreiben. Diese und viele andere Fragen werden wir in den kommenden Monaten, ganz ohne Zeitdruck, sorgfältig in mehreren Arbeitsgruppen gemeinschaftlich prüfen. Und am Ende des Jahres können wir unseren Partnern hoffentlich einen Vorschlag präsentieren, wie unser gemeinsames Netz aussehen könnte.

Welchen Platz im deutschen Stückgutmarkt-Ranking würden Online und 24plus dann nach einer Fusion einnehmen?

Gute Frage! Darüber haben wir noch nicht nachgedacht, weil das nicht entscheidend ist.

Das Interview führte VerkehrsRundschau-Redakteurin Eva Hassa

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