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IMS kritisiert ÖBB-Preispolitik im Kombiverkehr

10.04.2012 10:27 Uhr
IMS kritisiert ÖBB-Preispolitik im Kombiverkehr
Die Preispolitik der Rail Cargo Austria im Kombinierten Verkehr ist Gegenstand der Kritik des Schienenoperateurs IMS
© Foto: RCA

Operateur beklagt, dass Rail Cargo Austria mit Dumpingpreisen auf den Markt gehe um Anteile zu gewinnen.

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Wien. Der österreichische Kombi-Operator IMS Intermove Systems ist sauer auf die Preispolitik von Rail Cargo Austria (RCA) im Kombinierten Verkehr. Die Gütersparte der ÖBB gehe mit Dumping-Preisen auf den Markt, mit denen private Operateure wie IMS nicht mithalten könnten, wenn sie nicht betriebswirtschaftlich fahrlässig handeln wollen, kritisiert Wolfgang Tomassovich, Eigentümer und Geschäftsführer von IMS. „Wir können die RCA-Preise nicht nachvollziehen, sie bringen uns aber massiv unter Druck“, sagt der Manager gegenüber der VerkehrsRundschau. Das treffe besonders im Geschäft zwischen Österreich und Hamburg zu. IMS liegt mit den Preisen auf dieser Relation nach eigenen Angaben um 15 Prozent höher als Mitbewerber RCA: „Trotzdem bleiben die Verlader bei uns, weil sie mit einer guten Serviceleistung rechnen können.“ Tomassovich beobachtet, dass RCA im Verkehr zu den West- und Nordhäfen Geld verliert. Er glaubt zu wissen, dass RCA im Kombinierten Verkehr bereits zu Jahresbeginn ein Minus budgetiert, nur um am Volumen heranzukommen. „Eine RCA tut das offensichtlich und lässt sich dann von 8,5 Millionen Nachschusspflichtigen, sprich jeden österreichischen Steuerzahler das Minus ausgleichen.“ Er hat Verständnis dafür, dass RCA beispielsweise bei den Anschlussgleisverkehren die Preise um bis zu 300 Prozent hinaufgesetzt hat, um aus den roten Zahlen zu kommen und zumindest kostendeckend in die Zukunft zu fahren. „Im Kombi-Verkehr stellen wir fest, dass die Transportpreise jetzt günstiger sind als vor der diesjährigen Preiserhöhung.“ So entsteht der Eindruck, als wäre es bei der Staatsbahn egal, wie viel Geld versenkt wird, weil sie per saldo ohnehin von jedem Österreicher Geld verlangt, wenn die Kasse nicht stimmt. Sein Fazit: „Es ist ein Irrglaube, allein über den Preis mehr Volumen generieren zu können.“

RCA reagiert gelassen auf die Kritik: RCA bewege sich im Intermodalbereich in einem überaus umkämpften Marktsegment und biete wie jedes kaufmännisch orientierte Unternehmen Marktpreise, basierend auf einem starken Netzwerk mit konstantem Angebot an, so eine RCA-Sprecherin gegenüber der VerkehrsRundschau. „Wie auch beim Mitbewerb orientiert sich die Preisbildung an den Anforderungen des Marktes und den speziellen Bedürfnissen der Kunden. RCA bietet seinen Kunden ein umfassendes Netzwerk mit durchgehenden qualitativ hochwertigen Gesamtsystemlösungen für den nationalen und den internationalen Kombinierten Verkehr.“ RCA hat aktuell ein straffes Turnaround-Programm laufen, im Rahmen dessen jedes Geschäft auf betriebswirtschaftliche Einträglichkeit angeklopft wird. Dazu gehört auch der Kombinierte Verkehr. „Verkehre, die bislang schwer kostenunterdeckt waren, wurden im Zuge des Turnaround Programms auch preislich verändert“, heißt es weiter.

Alle Eisenbahnverkehrsunternehmen in Österreich bekämen unter dem Titel „Gemeinwirtschaftliche Leistungen“ (GWL) vom Bund finanzielle Zuschüsse, die auch dem Kombinierten Verkehr zu gute kommen, ergänzt die RCA-Sprecherin. Die GWL dienten dazu, Verkehre auf die Schiene zu bringen sowie bestehende Verkehre zu erhalten. (mf) 

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