Hohe Treibstoffpreise machen auch Fährüberfahrten teurer

21.09.2004 14:49 Uhr

Die Reedereien Scandlines und Stena Line haben auf ihren Fährlinien unterschiedliche Zuschläge auf Fahrzeuge und Passagiere eingeführt

Puttgarden/Kiel. Wegen der anhaltend hohen Rohölpreise verlangen mehrere Reedereien von ihren Passagieren Treibstoffzuschläge. Das ergab eine stichprobenartige Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Danach haben die deutsch-dänische Reederei Scandlines und die schwedische Stena Line auf allen ihren Fährlinien einen solchen Zuschlag eingeführt. Seit 15. September zahlen Scandlines-Reisende auf der Route Puttgarden-Rödby für jedes Auto oder Motorrad 2,50 Euro mehr pro Überfahrt. Sobald sich die Ölpreise dauerhaft stabilisierten, werde der Zuschlag abgeschafft, versicherte Pressesprecherin Martina Golla- Paap. Die Stena Line, die unter anderem die Strecke Kiel-Göteborg bedient, kassiert bereits seit drei Monaten von jedem Fahrgast einen Euro mehr pro Überfahrt. Ebenfalls schon seit Juni erhebt die TT-Line einen Treibstoffzuschlag. Er beträgt auf der Route Travemünde- Trelleborg zwei Euro und auf der Strecke Rostock-Trelleborg einen Euro pro Fahrgast, sagte Unternehmenssprecherin Hanja Maria Richter. Die norwegische Color Line verlangt nach Auskunft von Geschäftsführer Stefan Mathias keinen Treibstoffzuschlag und plant dies derzeit auch nicht. Bei Scandlines sind die Zuschläge nach Entfernung gestaffelt. Auf den Linien nach Skandinavien werden sie pro Fahrzeug verlangt, auf den Strecken ins Baltikum dagegen je Passagier. "Wir müssen die Kosten durch die in den vergangenen Monaten exorbitant gestiegenen Preise leider an unsere Fahrgäste weitergeben", sagte Pressesprecherin Golla-Paap. Bei einem Treibstoffverbrauch aller 30 Scandlines-Schiffe von jährlich 170.000 Tonnen schlagen Mehrkosten von rund 30 US-Dollar je Tonne bei der Reederei mit rund 5,1 Millionen Dollar im Jahr zu Buche. Die "Wyker Dampfschiffs-Reederei" bringt ihre Passagiere weiterhin ohne Treibstoffzuschlag auf die nordfriesischen Inseln und Halligen. Ein solcher Aufpreis sei derzeit auch "nicht im Gespräch", sagte ein Reedereisprecher auf Föhr. (dpa)

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