Hamburg. Als erste Protestaktion wurde ein Autokorso durch den Hafen am Donnerstagabend beschlossen, wie der Sender NDR 90,3 berichtete. Nach den Vorstellungen des Senats soll die Bahn vermutlich die Mehrheit der Anteile der HHLA und der Hochbahn übernehmen, im Gegenzug erwartet der Senat den Umzug der Bahnzentrale von Berlin nach Hamburg. Bürgermeister Ole von Beust (CDU) bekräftigte unterdessen sein Festhalten an den Plänen. Allerdings schätzte er die Chancen auf Umsetzung dieser Absicht im Gespräch im Fernsehsender "Hamburg 1" am Sonntagabend zurzeit "auf 50:50" ein. Bei dem Geschäft sollte die Bahn einen noch nicht bekannten Umfang der Anteile von Hochbahn und HHLA erhalten. "Es geht mit Sicherheit nicht gegen 75 Prozent", sagte Beust und schloss zugleich eine Beteiligung von über 50 Prozent nicht aus. Bei dem Geschäft müsse die Neutralität im Hafen gesichert bleiben. "Für die HHLA heißt das etwa, dass es ein neutrales Unternehmen bleibt, das unter der Federführung von Hamburg bleibt." Im «Hamburg-Journal» des NDR-Fernsehens erklärte Beust, der Verkauf sei wirtschaftlich notwendig und vernünftig. Sein Verhältnis zu Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe durch den Streit um die Umzugspläne der Bahn nicht gelitten. Das Bundeskabinett hatte im Vormonat ein Veto gegen das Geschäft ausgesprochen. Dennoch einigte sich Merkel mit Bahnchef Hartmut Mehdorn später darauf, dass die Bahn die Vorverhandlungen und Sondierungen zunächst fortsetzen könne.
HHLA-Mitarbeiter wollen gegen Verkauf protestieren
In der Hamburger Hafengesellschaft HHLA regt sich der Widerstand gegen den Verkauf von Anteilen an die Deutsche Bahn. Die HHLA-Beschäftigten sprachen sich am Sonntag bei ihrer Betriebsversammlung gegen entsprechende Pläne des Senats aus.