Hamburg. Ab dem kommenden Montag beginnt auf den Umschlaganlagen der Hamburger HHLA ein „Dienst nach Vorschrift". „Wir fahren die Aktion wie geplant an", bestätigte Thomas Mendrzik, stellvertretender Konzernbetriebsratsvorsitzender der HHLA, gegenüber der VerkehrsRundschau. Gleichzeitig stellte er klar, „dass wir vom Hamburger Senat ein sofortiges Ende des Bieterverfahrens fordern". Derzeit ist neben dem deutschen Hochtief-Konzern noch eine australische Investment-Gesellschaft im Rennen. Das am Donnerstag geführte Spitzengespräch zwischen dem Konzernbetriebsrat und Hamburgs Hafen- und Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) verlief zwar in einer von beiden Seiten als „konstruktiv" beschriebenen Atmosphäre, blieb aber im Wesentlichen ergebnislos. „Sollte sich der Senat aber zu einem Ende des Bieterverfahrens entschließen, dann könnte das ein wichtiges Signal für die Arbeitnehmer des Unternehmens sein", ergänzte Mendrzik. Genau das habe man Senator Uldall gegenüber klar gemacht. Um hinzuzusetzen: „Wir schlagen die Tür nicht zu." Auch das habe man Uldall vorgerechnet: Neben dem Image-Schaden für den Hamburger Hafen würde jede Aktionswoche die HHLA „einen zweistelligen Millionenbetrag kosten". Uldall habe damit am kommenden Dienstag die Gelegenheit, während eines Spitzengespräches im Senat, genau diese Forderung gegenüber den Senatskollegen vorzutragen, so dass dann ein Beschluss gefasst werden könnte. In dem jüngsten Gespräch hat die Arbeitnehmerseite noch einmal deutlich gemacht, dass ein vorstellbarer, alternativer Weg, die für den Hafenausbau benötigten Mittel zu erhalten, ein Börsengang mit stimmrechtslosen Vorzugsaktien wäre. Die beiden aus dem Bietverfahren noch verbliebenen Firmen seien allerdings „völlig ungeeignet, dem Hafen zu dienen. Eine hafenbezogene Strategie können wir bei ihnen überhaupt nicht erkennen", so Mendrzik. Am Donnerstag hatte in Hamburg der neue SPD-Spitzenkandidat für das Bürgermeister-Amt, Michael Naumann, erklärt, dass er den vom CDU-geführten Senat geplanten HHLA-Teilverkauf in der Form nicht hinnehmen werde. (eha)
HHLA-Konflikt: Ab Montag gibt es keine Überstunden mehr
Ab kommenden Montag beginnt auf den Umschlaganlagen der Hamburger HHLA ein „Dienst nach Vorschrift": HHLA drohen Kostenbelastungen im zweistelligen Millionenbereich