Herbst-(Neuheiten-)Sturm

Es tut sich viel im Segment der Tieflader: Doll erweitert sein einzelradaufgehängtes Panther-Programm beständig und konnte auf der IAA den Befreiungsschlag aus der Insolvenz verkünden. Broshuis brachte einen neuen, 11,5 Tonnen leichten luftgefederten SL "Air" für 60 Tonnen Nutzlast nach Hannover. Auch Goldhofer legt in Sachen Einzelradaufhängung nach. Das dort "MPA-Achstechnologie" genannte System scheint bei den Kunden gut anzukommen. Deshalb stand in Hannover die neueste Evolutionsstufe in Form des Sattelkombinationssystems MPA-K 7 (2+5) für Nutzlasten von bis zu 80 Tonnen. Die wartungsfreie Achstechnologie erweiterten die Memminger mittlerweile um die Systeme "MPA-V" und "MPA-K". Erstere sind Tiefbettfahrzeuge mit abnehmbarem Schwanenhals, die der Kunde mit unterschiedlichen Flachbetten, Bagger- und Kesselbrücken konfigurieren kann. Das im Baukasten angelegte MPA-K-System beinhaltet kombinierbare Schwanenhälse, vordere Fahrwerke von ein bis drei Achsen und entsprechende Heckfahrwerke mit bis zu sieben Achsen. Damit kann man sowohl Plateau- als auch Tiefbettkombinationen zusammenstellen, womit Goldhofer bei der Einzelradaufhängung einen Schritt Richtung Faymonville Combimax geht, der sich über einen Multifunktionshals mit diversen Fahrwerkstypen koppeln lässt. "Je nach Nutzlast und Transportprojekt können sich die Spediteure in Zukunft die perfekt passende Fahrzeugkombination aus MPA-Komponenten zusammenstellen", erklärt Renato Ramella, der Goldhofers Europavertrieb leitet. Groß aufgefahren hat auch Es-Ge mit einer im Vergleich zur letzten IAA deutlich vergrößerten Standfläche. Neben Produkten der Faymonville-Tochter Max Trailer stellten die Essener zahlreiche Eigenentwicklungen aus. Darunter einen nur 7690 Kilogramm leichten Dreiachs-Semitieflader, der innerhalb der Gesamtzuglängen-Vorgabe von 16,50 Metern bleibt. Ein weiterer, 9,66 Tonnen leichter Dreiachs-Semitieflader punktet mit vier Metern Teleskopierbarkeit und geteilten, hydraulischen Alu-Auffahrrampen. Die Aufsattelhöhe von rund 1130 Millimetern kann durch ein Reduzierstück auf etwa 980 Millimeter gesenkt werden. Im Standard bietet Es-Ge beide Fahrzeugtypen bereits mit speziellen Radmulden, Ausgleichsbock sowie Containertaschen und -verriegelungen an. Spannende Prototypen bei Es-Ge Das Thema ETS-Lenkung (Electronic Trailer-Steering von VSE) verfolgt Es-Ge mit einem Vierachs-Tele-Semitieflader weiter, der um rund 6,9 Meter teleskopierbar ist. Neu ist dabei, dass die beiden elektrohydraulisch zwangsgelenkten Achsen mit ETS über die Sattelzugmaschine elektrisch versorgt werden. Das spart am Trailer Batterien und Gewicht. Erste und zweite Achse sind liftbar, wobei Es-Ge die erste vorlaufgelenkt und die zweite starr auslegt. Noch im Prototypenstadium befand sich der doppelt teleskopierbare Vierachs-Semitieflader, der um rund 12,4 Meter auf etwa 25,1 Meter Länge fast "verdoppelt" werden kann. Der für Drei- und Vierachs-Sattelzugmaschinen konzipierte Sattel verfügt über eine Zwölf-Tonnen-Einzelradaufhängung (von Tridec/DLS-Gigant), die (ohne Zusatzlenkung) einen Lenkeinschlag von rund 55 Grad bieten soll. Außerdem zeigte Es-Ge einen teleskopierbaren vierachsigen Satteltieflader der Faymonville-Tochter Max Trailer, der rund 12.480 Kilo wiegt und vor allem durch sein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis punkten soll. Er war ausgestattet mit vorderer Liftachse, sechs Wader-Containertaschen, verzinkter Stahlstirnwand, ausziehbaren Verbreiterungen und einer Bekamax-Zentralschmieranlage. Das variable Heck ermöglicht eine schnelle Montage oder Abnahme der Rampen. Auch bei den LKW legte Es-Ge nach und präsentierte einen umgebauten Volvo FH 460 4x2 CHH-Low, der zum 6x2 wurde und 15,5 Tonnen Sattellast bietet. Die anhebbare Orlandi-Sattelkupplung (980 bis 1130 Millimeter Aufsattelhöhe) packt bis zu 18 Tonnen Sattellast und ist speziell für den Betrieb mit zwangsgelenkten Aufliegern geeignet. Außerdem baute man einen vierachsigen FH 540 8x4 mit dem neuesten MKG-Ladekran des Typs HLK 801 HP A6 auf. Zusammen mit Praktikern entwickelt wurde schließlich der Scania R 480 HLB 6x2 mit MKG-Heckladekran HLK 531 A5 samt Pritschenaufbau in Niedrigbauweise. Die Pritsche misst innen etwa 6,3 x 2,48 Meter. Alle Fahrzeuge bietet Es-Ge traditionell auch zur Miete oder zum Mietkauf an. Im Alltag erleichtern Details die Arbeit Vor allem im leichteren Segment aktiv sind Fliegl, Kögel, Langendorf und Schwarzmüller. Kögel unter anderem mit dem noch jungen Dreiachs-Satteltieflader samt gekröpftem Plateau, angeschrägtem Hochbett und geringem Gewicht. Dank versetzbaren Königszapfen passt er unter Zwei- und Dreiachszugmaschinen. Kögel verbaut hochfesten Feinkornstahl. Geschweißte, durchgesteckte IPE-Querträger sollen für die Stabilität des Haupt- und Außenrahmens sorgen. Den Auffahrkomfort soll das manuell absenkbare, luftgefederte Hinterachsaggregat erhöhen. Das angeschrägte Heck senkt die Ladehöhe und den Auffahrwinkel (auf zehn Grad). Optional gibt es eine Nachlauflenkachse und 0,4 Meter hohe, abklappbare Alubordwände am Hochbett, die sich ohne Werkzeug einfach demontieren lassen. Bei Nichtgebrauch kann man diese in einen Staukasten mit Deckel packen. Für den Fahrzeugtransport gibt es optional 2 x 2 Radmulden: ein Paar im Tiefbett und eines zwischen zweiter und dritter Achse samt Abdeckung und integrierter Verschlussmechanik. Ebenfalls optional im Angebot steht ein Drei-Meter-Paket mit Klappausleger und Holzbohlen. Für die Ladungssicherung sieht Kögel im Tiefbett fünf Paar Rungentaschen und fünf Paar im Brückenboden versenkte Zurrringe mit zehn Tonnen Zugkraft je Ring vor. Im Hochbett versenkt liegen zwei Paar Sechstonnen-Zurrringe und im Außenrahmen gibt es weitere drei Paar Zurrringe mit je drei Tonnen Zugkraft. Gegen Korrosion schützen soll die serienmäßige Tauchbad-Feuerverzinkung. Viele Detailideen kommen aus der Praxis Verzinkt traten auch die Müller-Mitteltal-Tieflader in Hannover auf, die diesmal nur im Detail verbessert wurden. Das taten auch Langendorf und Fliegl. Fliegl optimierte vor allem die Auffahrrampen, die sich jetzt noch besser bedienen lassen. Außerdem änderte man in Triptis die Anbringung der Beleuchtung. Schwarzmüller stellte einen teleskopierbaren Dreiachs-Tiefladesattel auf die IAA, der vor allem mit Variabilität punkten soll. Dazu bietet er Exte- und Formrohrrungen und eine Verstärkung für Punktbelastungen. Verladeschienen für die hintere Überfahrbarkeit sollen Baumaschinentransporte erleichtern. Die Twistlocks machen ihn darüber hinaus zum Containerchassis für eine oder zwei Zwanzig-Fuß-Boxen, eine Dreißig- oder eine Vierzig-Fuß-Box. Zandt Cargo nutzte dagegen die Galabau, um die letzte Generation der Tandem-Tieflader TAT als Kipper TAT-K und mit Bordwand TAT-B zu präsentieren. Serienmäßig bietet Zandt eine stufenlose Höhenverstellung der Zugdeichsel mit einer optionalen Schwenkzugöse DIN 40 und DIN 50 an. Die Baureihen federn mit verstärkten Blattfederaggregaten mit Achsausgleich. Komfortabler ist die Luftfederung mit EBS und RSP samt integrierter Hebe-Senkfunktion. Das Einstellen der Beladungshöhe über die Luftfeder reduziert zudem die Bodenauffahrhöhe und damit den Auffahrwinkel. Den TAT-K 140 gibt es zudem mit automatischer Kippabsenkung: Das senkt den Schwerpunkt ab und verbessert die Kippstabilität. Serie ist auch die umklappbare und abnehmbare Stirnwand, um die Ladefläche mit wenigen Handgriffen nach vorn zu verlängern. Es stehen keine Teile hindernd im Weg, da die Höhenverstellung der Zugdeichsel waagerecht liegt. Wichtig ist Zandt immer die serienmäßige Ladungssicherung mit sechs Paar versenkten Fünftonnen-Zurrpunkten weit außen in der Kippbrücke. Die anlegbaren Alurampen ohne Rand bieten eine Belastbarkeit von 8,7 Tonnen auf zwei Meter Radstand. Die Tandem-Tieflader mit Bordwand (TAT-B 110 bis TAT-B 180) sieht Zandt für den Transport von Baumaschinen, Paletten, Containern und Fertigteilelementen vor. Selbst bei Regen und Schnee soll der Rampenbelag viel Grip bieten. Für den Transport von Paletten oder Betonfertigelementen stehen diverse Rungenrastersysteme für den Einbau einer formschlüssigen Ladungssicherung zur Verfügung. Flexibilität ist auch im Tiefladersegment wichtiger denn je! Wichtige Anbieter Broshuis 01 70/3 20 65 73 (74 f. D-Süd) www.broshuis.com Es-Ge 02 01/6 16 70 www.es-ge.deFaymonville 01 62/2 53 70 81 (82/83 f. D-Süd) www.faymonville.comFliegl 03 64 82/83 00 www.fliegl-fahrzeugbau.deGoldhofer 0 83 31/1 50 www.goldhofer.deLangendorf 0 23 09/93 80 www.langendorf.deMax Trailer 02 01/6 16 70 www.maxtrailer.euMeusburger 0 85 44/9 62 20 www.meusburger.chMüller Mitteltal 0 74 42/49 60 www.mueller-mitteltal.deNooteboom 01 71/2 41 90 50 (95/99) www.nooteboomgroup.comSchwarzmüller +43/77 13 80 00 www.schwarzmueller.comZandt Cargo 0 96 31/64 23 www.zandt-cargo.com