Hamburg. Die Stadt Hamburg engagiert sich aktiv für eine „Hamburger Lösung“ für die zum Verkauf stehende Containerreederei Hapag-Lloyd. Dazu werde sich die Stadt mit einem Betrag von zunächst 200.000 Euro an einer GmbH beteiligen, die ein Konsortium aus Hamburger Investoren zusammenbringen will, teilte der Hamburger Finanzsenator Michael Freytag (CDU) heute in der Hansestadt mit. Eine direkte Beteiligung an Hapag-Lloyd sei damit nicht verbunden, aber in einem zweiten Schritt nicht auszuschließen. Den Großteil des Kaufpreises, der mehrere Milliarden Euro betragen könne, müssten jedoch private Investoren aufbringen. Wegen des großen Finanzvolumens könne die Stadt nicht selbst die maßgebliche Rolle spielen und das sei auch keine staatliche Aufgabe. Hamburg wolle ein Signal setzen, dass die Politik hinter den Bemühungen stehe, sagte Freytag. Die Gruppe um den Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne, den Privatbanker Christian Olearius und Hamburgs Ex-Finanzsenator Wolfgang Peiner hat nach eigenen Aussagen bereits ausreichend viele Geldgeber für den Kauf der Reederei beisammen. „Wir haben genügend Interessenten und wir haben genügend Geld. Von uns aus kann es losgehen“, sagte Peiner der „Financial Times Deutschland“ (FTD). Die Gruppe warte jetzt auf den Versand der Verkaufsunterlagen durch den Hapag-Lloyd-Mutterkonzern TUI. „Wir rechen damit Mitte Juni“, sagte Peiner. Wie groß die Gruppe der Investoren inzwischen ist und wie viel Geld sie im Maximalfall aufbringen kann, wollte Peiner nicht sagen. Da es noch keine Unterlagen von TUI gebe, sei auch noch nicht klar, wie der Konzern den Verkauf gestalten wolle. Wenn es dazu Details gebe, werde man auch die Details der Finanzierung festzurren. „Wir sind bereit“, sagte Peiner. Die Hansestadt hatte sich schon mehrfach in Krisensituationen bei wichtigen Hamburger Unternehmen engagiert, so bei Beiersdorf und der Norddeutschen Affinerie. Im Fall Hapag-Lloyd wird sich Hamburg über die Beteiligungsgesellschaft HGV mit 20 Prozent am Kapital einer GmbH beteiligen, die als Komplementärin einer GmbH & Co KG dient. Das Kommanditkapital der KG, an der Hamburg nicht beteiligt ist, wird zunächst zehn Millionen Euro betragen und jeweils zur Hälfte von der Kühne-Holding und dem Bankhaus M.M. Warburg eingezahlt. (dpa)
Hapag-Lloyd: Senat will „Hamburger Lösung“

Die Stadt Hamburg will sich mit 200.000 Euro an einer GmbH beteiligen, die ein Konsortium aus Hamburger Investoren zusammenbringen will