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Hamburger Hafen verabschiedet sich von Wachstumszielen 2022

18.05.2022 14:19 Uhr | Lesezeit: 2 min
Hafen Hamburg
Insgesamt 2,2 Millionen 20-Fuß-Standard-Container wurden zwischen Januar und März 2022 in Hamburg umgeschlagen
© Foto: HHLA

Ein leichtes Plus im Containerumschlag kann der größte deutsche Universalhafen für das erste Quartal 2022 verzeichnen. Die Ergebnisse der einzelnen Segmente gehen jedoch weit auseinander, die Prognosen für die kommenden Quartale bleiben verhalten.

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Der Containerumschlag im Hamburger Hafen ist im ersten Quartal von 2022 um 1,8 Prozent auf 2,2 Millionen 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) gestiegen, wie der Pressdienst des Hafens am Mittwoch bekannt gab. Insgesamt kam es in diesem Zeitraum zu unterschiedlichen Umschlagentwicklungen in den einzelnen Segmenten.

Der Seegüterumschlag sank verglichen mit dem Vorjahresquartal um 2,8 Prozent auf 31,2 Millionen Tonnen. Der Stückgutumschlag in diesem Segment stieg dabei um 0,6 Prozent auf insgesamt 22,5 Millionen Tonnen. Der Massengutumschlag fiel allerdings mit 8,7 Millionen Tonnen 10,6 Prozent schwächer aus als im Vorjahresquartal. Vor allem Rückgänge beim Düngemittel-Export und weniger Import von Kohle, Koks und Erz beeinflussten die Umschlagentwicklung in diesem Segment.

Im Agribulk-Bereich wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 1,6 Millionen Tonnen Sauggut umgeschlagen. Den Rückgang von insgesamt 5,2 Prozent führt der Hafen auf weniger Umschlag von Ölfrüchten zurück. Ein Plus bei den Importen von Getreide und Futtermittel führte nicht zu einem Ausgleich. Im Segment Flüssigladung lag der Umschlag im ersten Quartal insgesamt bei 2,3 Millionen Tonnen und damit 11,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Weniger Importe sind laut Hafen-Pressedienst der Hauptgrund für den Rückgang in diesem Segment.

Russland-Sanktionen haben Containerverkehr beeinflusst

Die Auswirkungen der ab März wirkenden Sanktionen gegenüber Russland waren im ersten Quartal noch nicht durchgängig in den verschiedenen Umschlagsegmenten erkennbar, der Containerverkehr mit russischen Häfen brach allerdings in diesem Monat um 81 Prozent ein. Containerverkehre mit polnischen Häfen sowie Häfen in den baltischen Staaten nahmen laut Pressedienst zu.

Im Schienengüterverkehr auf der Hafenbahn konnte im ersten Quartal das Transportvolumen gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent auf 12,0 Millionen Tonnen gesteigert werden. Laut Hafen-Pressedienst wurden neue Containerzug-Verbindungen entwickelt, der Modal-Split-Anteil der Eisenbahn liegt in Hamburg beim Containertransport inzwischen bei 51,5 Prozent. Der Anteil des Lkw beträgt demgegenüber 46,1 Prozent und der Anteil des Binnenschiffs 2,4 Prozent.

Verhaltene Prognosen für das Gesamtjahr

Wichtigster Handelspartner des Hamburger Hafens bleibt China: Beim seeseitigen Containerumschlag mit China wurden im ersten Quartal 0,7 Millionen TEU umgeschlagen, ein Plus von 6,2 Prozent. Unter den weiteren Handelspartnern im Containerverkehr folgen die USA, jedoch mit einem Umschlagsrückgang von 5,7 Prozent und Singapur mit einem Plus von 9,1 Prozent. Während die Anzahl der Anläufe von Schiffen mit Containerladungen in den ersten Quartalen der vergangenen Jahre leicht gesunken ist, kamen Schiffe der Größenklasse ab 18.000 TEU (Megamax) gegenüber den Vorjahren deutlich häufiger in den Hamburger Hafen.

Ein Wachstum in Teilsegmenten und einzelnen Containerfahrtgebieten sei für das laufende Jahr durchaus möglich. Im Hafen geht man jedoch davon aus, dass das Gesamtergebnis deutlich durch den zu erwartenden Rückgang in den von Sanktionen betroffenen Umschlagsegmenten geprägt sein wird. Das Umschlagergebnis 2022 dürfte somit zum Jahresende deutlich unter der vor Beginn des Krieges in der Ukraine erwarteten Menge von 130 Millionen Tonnen und 9,0 Millionen TEU ausfallen, so der Hafen-Pressedienst. (jl/sn)

 

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