Lübeck. Der Hafen Lübeck konnte 2007 trotz eines längeren Arbeitskonfliktes im Zuge der geplanten Privatisierung der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) beim Güterumschlag weiter zulegen. „Ohne diesen Konflikt wäre das Ergebnis allerdings noch etwas besser ausgefallen“, erklärte LHG-Sprecher Rolf Klein gegenüber der VerkehrsRundschau. Über sämtliche Terminals des weiterhin größten deutschen Ostseehafens wurden 2007 rund 32,6 Millionen Tonnen bewegt, ein Plus von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf die Anlagen des lokalen Marktführers LHG entfielen dabei 29,4 Millionen Tonnen (plus zehn Prozent). Auf dem Höhepunkt des Konfliktes im Juni 2007 wichen Reedereien wie Stena Line kurzfristig zum Beispiel auf den Mitbewerber Kiel aus. Mit der Beilegung des Konfliktes konzentrierten sich die Marketinganstrengungen der LHG darauf, das Vertrauen der Kunden in den Hafen zu fördern. Die Hauptlast des Umschlaggeschäftes trägt unangefochten der Skandinavienkai der LHG in Travemünde. Über diese Anlage wurden im Berichtsjahr rund 22,1 Millionen Tonnen umgeschlagen, ein Zuwachs von gut elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Skandinavienkai in dessen Ausbau, Modernisierung und Optimierung bis 2010 – die Maßnahmen begannen Mitte der 1990er Jahre – rund 200 Millionen Euro geflossen sein werden, ist der Konzentrationspunkt für Trailer- und Wechselbrücken-Verkehre. 2007 wurden über den Terminal rund 800.000 Sendungen im begleiteten und unbegleiteten Verkehr umgeschlagen, ein Plus von 13 Prozent gegenüber 2006. Zur Verdeutlichung: Das über den Skandinavien-Kai bewegte Aufkommen entspricht damit rund 90 Prozent des Trailer- und Wechselbrücken-Aufkommens auf allen LHG-Terminals. Herausragende Einzelgüter in Lübeck sind und bleiben Papier- und Forstprodukte. Über sämtliche LHG-Anlagen wurden davon im Berichtsjahr rund 3,9 Millionen Tonnen umgeschlagen – eine Steigerung gegenüber 2006 um 13 Prozent. (eha)
Hafen Lübeck: Mehr Umschlag trotz Arbeitskonflikts
Bis 2010 werden fast 200 Millionen Euro in den Skandinavienkai investiert