Hildesheim. Für das niedersächsische Logistik- und Transportgewerbe ist die Forderung aus der verladenden Wirtschaft, auf eine Aufhebung des Sonn- und Feiertagsfahrverbotes hinzuwirken, um zu einer stärkeren Entzerrung der Ver- und Entsorgungsabläufe zu sorgen, kein Thema. Bevor man diesen Komplex anpackt, sollten Industrie und Handel erst einmal ihre Hausaufgaben erledigen, forderte Bernward Franzky, Hauptgeschäftsführer beim Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN), am Wochenende auf der Delegiertenversammlung des Verbandes in Hildesheim, zu dem mehr als 300 Teilnehmer kamen. Franzky sagte, was nütze den die vom Transportgewerbe eingeforderte Beweglichkeit, „wenn der Engpass an der Rampe für Industrie und Handel mit ihrer viereinhalb Tage-Woche und den abverlangten Gratisleistungen unserer Fahrer bestehen bleibt“. Der Forderung nach mehr Beweglichkeit stellte Franzky die Position des Transport- und Logistikgewerbes gegenüber: „Erst die Rampenzeiten verlängern, Engpässe beseitigen sowie die Be- und Entladetätigkeiten der Kraftfahrer durch eigenes Personal ersetzen.“ Über eine Ausweitung der Arbeitszeiten auch an den Wochenenden könne man erst dann sprechen, wenn Handel und Industrie ihr Pflichtenheft abgearbeitet hätten. Franzky: „Da stellen wir uns auch schützend vor unsere Fahrer, deren Job schwer genug ist.“ Angesichts des immer deutlicher zutage tretenden Fahrerengpasses will der GVN verstärkt dafür werben, dass die Betriebe mehr ausbilden. Eine klare Position bezog der auf der Delegiertenversammlung in seinem Amt bestätigte GVN-Präsident Adalbert Wandt zum Thema 25-Meter-LKW. Aus seiner Sicht sei es „falsch“ gewesen, den Feldversuch in verschiedenen Bundesländern zu beenden . Vielmehr hätte man den Sachverhalt weiter unter die Lupe zu nehmen, um weitere Argumente für oder gegen den Einsatz von überlangen LKW zu sammeln und zu an den Fakten orientierten Ergebnis zu kommen. Wandt: „Gigaliner-LKW dürfen nicht als „Monstertrucks“ verteufelt und zum Tabu erklärt werden.“ Dass unternehmerischer Mut, auch einmal unbequeme Wege zu beschreiten, belohnt werden sollte, bewies der GVN mit der Verleihung des Innovationspreises an den Speditionsunternehmer Ulrich Boll aus Meppen. Dieser hatte in Niedersachsen als einer von drei Betrieben m Feldversuch mit den 25-Meter-LKW teilgenommen. Mit der Wiederwahl von Adalbert Wandt zum Präsidenten setzt der GVN auf den Faktor Kontinuität. Diese spiegelt sich auch im gesamten Präsidium wider. Zu den weiteren Mitgliedern gehören Carsten Busch (Möbelspedition), Karl Hülsmann (Omnibus/Touristik), Hubertus Kobernuss (Spedition und Logistik), Mathias Krage (Spedition und Logistik) sowie als neuem Mitglied Michael Möller (Taxi/Mietwagen). Er löst Hans-Günther Bartels ab, der nach zwölf Jahren nicht erneut kandidierte. (eha)
GVN: Den Engpass Rampe unbedingt beseitigen
Delegiertenversammlung des Gesamtverbands Verkehrsgewerbe Niedersachen bestätigt Adalbert Wandt als Präsidenten