-- Anzeige --

Grüne wollen Verbot der Vernichtung von zurückgeschickten Waren

11.06.2019 11:28 Uhr
Katrin Göring-Eckardt
Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt möchte unverkäufliche Produkte über Sozialkaufhäuser verschenken
© Foto: Annegret Hilse, Sven Simon/picture alliance

Passt nicht, gefällt nicht – fast 500 Millionen Produkte schicken die Deutschen jedes Jahr an Onlinehändler zurück. Die wollen oder können einiges davon nicht erneut verkaufen und so kommt es in den Müll. Dagegen regt sich schon länger Widerstand.

-- Anzeige --

Berlin. Online-Versandhändlern wie Amazon, Otto und Co. sollte nach Ansicht der Grünen verboten werden, von Kunden zurückgeschickte neuwertige Waren zu vernichten. „Wir erleben eine Perversion der Wegwerfgesellschaft“, sagte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt den Zeitungen der „Funke“-Mediengruppe. Hier sei der Staat gefordert. Bei den Retouren handele es sich oftmals um neuwertige Produkte, die voll funktionsfähig seien und höchstens einen Kratzer hätten. Die Politikerin schlug vor, zurückgeschickte Produkte, die nicht mehr in den Verkauf könnten, zu verschenken – etwa über Sozialkaufhäuser.

Greenpeace betonte, man fordere bereits seit der Enthüllung der „gängigen Vernichtungspraktik“ des Handels im Sommer 2018 ein umfassendes Ressourcenschutzgesetz von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). Dieses sollte neben einem Verbot der Vernichtung neuwertiger beziehungsweise voll funktionstüchtiger Konsumgüter etwa auch die steuerliche Förderung von Reparaturleistungen beinhalten.

Zu viele Pakete gehen zurück

Wirtschaftswissenschaftler der Universität Bamberg haben ermittelt, dass die Bundesbürger bei Bestellungen im Internet jedes sechste Paket wieder zurückschicken. Im vergangenen Jahr sind das demnach 280 Millionen Pakete und 487 Millionen Artikel gewesen. Bei Kleidung und Schuhen geht sogar fast die Hälfte der Pakete zurück an den Absender, wie die Forscher Ende April mitteilten.

Die Retouren belasten durch das zusätzliche Transportaufkommen das Klima, die Kosten müssen einerseits die Kunden durch höhere Marktpreise tragen, andererseits erzielen die E-Commerce-Händler geringere Margen. Nach Erkenntnis der Forscher landen rund 4 Prozent der zurückgeschickten Artikel im Müll. Immerhin gut 79 Prozent werden direkt wieder als A-Ware verkauft, weitere 13 Prozent als B-Ware, so die Forscher. Und 3 Prozent würden an industrielle Verwerter verkauft oder an gemeinnützige Organisationen gespendet.

Marktführer Amazon erklärte dazu am Montag auf dpa-Anfrage, die überwiegende Mehrheit der zurückgegebenen Produkte kämen erneut in den Verkauf, gingen an Lieferanten zurück oder würden je nach Zustand an gemeinnützige Organisationen gespendet. So hätten seit 2013 mehr als 1000 Wohltätigkeitsorganisationen Spenden erhalten und rund 450.000 Menschen davon profitiert. In bestimmten Fällen könnten Produkte weder weiterverkauft oder gespendet werden, etwa aus Sicherheits- oder Hygienegründen. „Wir arbeiten hart daran, diese Zahl auf Null zu bringen“, betonte das Unternehmen. (dpa/ja)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#KEP

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


Teamleiter Lager / Logistik (m/w/d)

Berlin;Berlin;Berlin;Schönefeld;Berlin;Berlin

-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.