Hamburg. Wegen der hohen Energie- und Treibstoffpreise stellen Groß- und Außenhändler in Norddeutschland ihren Kunden Dieselzuschläge in Rechnung. Jeder Zehnte habe sie bereits eingeführt, weitere 14 Prozent hätten die Absicht, teilte der AGA Unternehmensverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistung am Freitag in Hamburg anlässlich seiner Konjunkturumfrage mit. 60 Prozent der Befragten könnten die Transportkostensteigerungen nicht weitergeben. Mehr als ein Drittel wolle Maßnahmen wie ein effizienteres Fuhrparkmanagement einführen, um den Energie- und Treibstoffverbrauch zu senken. Das Geschäftsklima unter den Verbandsunternehmen hat sich laut AGA nach der Abkühlung im Frühjahr zur Jahresmitte wieder leicht aufgehellt. Die Geschäftsaussichten bis Ende 2008 ließen überwiegend Optimismus erkennen, die Gewinnsituation habe sich leicht verbessert. „Ein Ende des konjunkturellen Aufschwungs ist nicht in Sicht, es bewölkt sich aber zunehmend“, erklärte AGA-Präsident Hans Fabian Kruse. Die realen Umsätze erhöhten sich bei stark gestiegenen Preisen um 0,9 Prozent. Dem AGA gehören mehr als 3000 Unternehmen mit mehr als 150.000 Beschäftigten in den fünf Küstenländern an. Der Handel mit Investitionsgütern und Industriebedarf führt nach wie vor den Binnengroßhandel an. Der baunahe Handel profitiere von Gebäudesanierungen zur Energieeinsparung. Rückläufige Umsätze und demzufolge einen zunehmenden Lagerdruck verzeichnete der Handel mit Ge- und Verbrauchsgütern, weil Verbraucher aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen auf Neuanschaffungen verzichteten. Im Exporthandel gab es nach einer Frühjahrsdelle wieder einen Schub. „Bislang haben weder die Dollar-Schwäche noch die Finanzmarktkrise in den USA negativ auf unsere Exporthändler durchgeschlagen“, sagte Kruse. (dpa/sv)
Groß- und Außenhandel erhebt Dieselzuschlag - Wolken über Konjunktur

Wegen der hohen Energie- und Treibstoffpreise stellen Groß- und Außenhändler in Norddeutschland ihren Kunden Dieselzuschläge in Rechnung